Acht Jahre erarbeitete der jetzige Papst eine "Instruktion" für homosexuelle Priester und Mönche. Nun musste, was eigentlich als Selbstverständlichkeit gilt, ratifiziert werden.
Von mir aus können Schwule sein was sie sind, nur als Priester sollten sie ebenso keusch leben wie ihre heterosexuellen Kollegen. Klar umrissen ist das Bild des Vatikans von Mann und Frau, dass sie nur zur Prokreationszwecken, sexuell tätig sein dürfen. Nun müssen Homosexuelle der katholischen Kirche völlig keusch leben.
Jahrhunderte bot die Kirsche ihren Brüdern, Mönche, Priester, Schutz und Obdach für sexuelle Ausschweifungen. Orgien in Klöstern sind an der Tagesordnung, denken wir an den letzten bekannt gewordenen Fall, eines Priesterseminars in Passau.
Schwule Priester leben immer wieder vom gleichen Muster der Selbstwahrnehmung. Ich habe keine Sexualität, es handelt sich nur um ejakulativ unterfütterte Schwärmerei, keine Kopulation, bei der es um Fortpflanzung geht. Eine heuchlerische Argumentationsweise, die schnell gebeichtet ist.
Es gibt nur Sex, meint die Kirche, wenn Mann und Frau, Kinder machen. So fanden und finden Homosexuelle unter dem Dach der Kirche Asyl, vielleicht auf der Suche nach Gottähnlichkeit, ganz sicher aber, eine Menge geballte Männlichkeit. Hinter den Mauern der Kurie, entwickelten sich in geweihten Ruhestätten richtige homosexuelle Kontakthöfe.
Jetzt heißt es, Zölibat, Keuschheit, Enthaltsamkeit, Homosexualität ist keine Teufelei, keine Sünde, sie wird akzeptiert von der Kirche, doch innerhalb des kirchlichen Schutzes, wird von einem Priester erwartet, dass seine Klimax im täglichen Gebet zum Ausdruck kommt und nicht in der Lüsternheit seines Triebes.
Die "Instruktion" erklärt Schwule zu Menschen wie du und ich, sie verlangt aber zu Recht, Gehorsam so lange sie in ihren Reihen leben.
Ob sich jemand an dieses feine Dokument hält, ob es etwas nützt, ist eine ganz andere Sache. Da darf man getrost zweifeln.