Diesem Kollektivbewusstsein aller Christen auf dem Petrusplatz zuzusehen, öffentliche Sterbebegleitung, bis zum Tode des Papstes, war faszinierend einerseits, aufdringlich von den Medien andererseits. Eine öffentliche Sterbebegleitung für den Papst. Wir bleiben bist Du tot bist, wir helfen Dir im Gebet.
Zum Papst, zur römisch kath. Amtskirche äußere ich mich heute nicht. Freunde, Anhänger, Mitarbeiter der Kirche, Milliarden Gläubige trauern um den Stellvertreter Gottes, das gilt es zu respektieren.
Ich gehöre nicht dazu, ich verließ die Amtskirche aus gutem Grund, und die Trauer um einen 84 Jährigen hält sich in Grenzen.
Es fällt auf. Im Frühling und Herbst wird gehäuft gestorben. Scheint die Kraft wurde im Winter verbraucht und im Herbst lohnt die Anstrengung nicht, den Winter zu erleben.
Augenblicklich tritt eine Generation ab, - Jahrgang 1925-40. Vorkriegskinder, die teilweise noch als Pimpfe eingesetzt, mühsam das Trauma überlebten. Diese Generation schaffte den Wiederaufbau und muss sich jetzt als „Methusalem-Komplott“ rechtfertigen. Diese Generation wird fehlen, Mira, Juhnke, starke Individualisten, Holzköpfe, Charakterköpfe, wie man will. Menschen die lernen mussten zu Überleben, die daran wuchsen und wieder zerbrachen.
In ihrer Art natürlich einzigartig, vielleicht zwangsläufige Eigenschaften bei Kriegsgenerationen.
Die stromlinienförmige Plastikgerneration heute, kämpft auf ganz andere Art ums überleben, mit anderer Wertvorstellung.
Meine Idole, Helden meiner Zeit, Zeitzeugen, Mitgestalter ob richtig oder falsch, flossen in meine Gedanken und prägten mein Handeln. Heutige Idole, Leitbilder, Zeitzeugen, tauchen von Kameras begleitet, kurzfristig auf und verschwinden nach Jahresfrist in der Versenkung. Eine Jugend die ohne Leitbilder aufwächst, wird zum ständigen schnellem Wechsel der Modeströmungen gezwungen, ohne die Zeit der Verarbeitung, oder an ihnen zu wachsen.
Es ist ihre Zeit, die Gestaltung liegt in ihren Händen und ich schau einfach mal zu.