Jetzt muss es sich beweisen, wieviel Substanz unsere Beziehung in den letzten Jahren bekommen hat, was sie aushält, was sie trägt. Mit den veröffentlichten Karikaturen verhält es sich so. Mein Mann liest mein Tagebuch, räumt wütend anschließend krachend den Geschirrschrank bis auf die letzte Tasse aus und reicht die Scheidung ein. Ich verhalte mich defensiv in einem vertretbaren Masse, seine Gefühle wurden verletzt o.k., andererseits mache ich aus meinem Herzen keine Mördergrube. Ich schreie; Meinungsfreiheit, er; aber nicht auf meine Kosten.
Entweder wir setzen uns an einen Tisch oder einer zieht aus. Jetzt muss die Substanz der Beziehung tragen, oder es gab nur eigene Interessen im Zusammenleben.
Karikaturen gehören in den Bereich Kultur, sie drücken eine Befindlichkeit in Wort und Bild aus. Satire muss übertreiben, sie bläht die Wahrheit auf. Subjektive Wahrnehmung oder objektive Wahrheit, Kränkungen bleiben nicht aus.
Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten.
Die Gegenwart ist das Konglomerat der Vergangenheit, für eine zu berechnende Zukunft, oder? Satire muss dazwischen seinen Platz behaupten können.
Welcher Schweinehund treibt Intellektuelle in ihrer Bedürftigkeit zu Anerkennung?
Letzter "Kulturreport".
Istvan Szabo der Filmemacher Autor, Regisseur, als Spitzel entlarvt, der seine Schüler beurteilte, ihre Gesinnung weiterleitete. Schockierend.
Denis Scheck in "Druckfrisch" verteilt subjektiv, Ohrfeigen rechts und links, ob seine Meinung unabhängig ist, wage ich inzwischen zu bezweifeln. Nirgends zeigt sich schneller was ein Hanswurst ist, einer, der heute den und morgen den angreift.
"Lesen" Elke Heidenreich wurde rundgeschliffen, Styling, a la Angela Merkel, stellt Bücher vor, die mit Literatur wenig gemeinsam haben. Sie lacht, pfeift und trommelt.
Erfrischend das "Literarische Quartett" über Heinrich Heine, dem Fremden, dem Ausländer, ob in seiner Heimat oder Frankreich. Die spitze Feder über Moral, Gesinnung, Mainstream, ein Ge- und Vertriebener. Ein geteerter und gefederter Satiriker.