Ohne großes Murren nehmen wir hin, dass über unseren Köpfen irgendwo eine Kamera steckt, die unseren Weg aufzeigt, angeblich zum Schutze vor Terroristen, so begründen es uns Politiker.
So eine Videokamera ist süchtig nach Bildern, nicht nur bei Touristen beliebt, die kaum mit bloßem Auge schauen, egal ob Deutsche, Japaner, Amerikaner, gezückt mit Kamera durchstreift man Sehenswürdigkeiten. Keine Frage das Objektiv wird draufgehalten. Das Objekt seines Interesses ist ihm schutzlos ausgeliefert. Ebenso das Objekt Mensch, andererseits dem Voyeur. Ganz neu installierten einige Restaurants Videokameras und bekommen so jeden Stuhl im Restaurant vor die Linse. Wer sieht sich die Bänder an, wartet der Wirt darauf, einen Promi zu bewirten um die Bilder gegen Bares zu verhökern, werden ihm unbotmäßig viel Teller oder Bestecke gestohlen, kontrolliert er das Essen, wenn es die Küche verlässt? Dass wäre wünschenswert in so mancher Destillation. Die Videoüberwachung muss vor Betreten des Lokals angezeigt werden, damit ich entscheiden kann, ob ich hier gefilmt, beobachtet werde, wie ich mein Lammkotelett esse, Salz-und- Pfefferstreuer heimlich einstecke, erotische Spielchen unter dem Tisch treibe, oder Zigarettenasche in den Blumenkasten streue. Ob sie das Lokal mit dem Auto aus der Garage, mit dem Bus oder anderen Verkehrsmitteln verlassen, Video überwacht und registriert. Von der Geburt bis zur Bahre ausgeleuchtet, gespeichert. Dem Neugeborenen wird als erstes eine DNA-Probe abgenommen, Speichelproben abgespeichert. Seine spätere Kleidung enthält einen Chip, die dem Hersteller lückenlos aufzeigt, wer, wie lange und wo seine Kleidung getragen wird. Fußfesseln angebracht bei Gefangenen im Freigang, dienen offiziell der Transparenz, der Präsenz seines tun und lassen's. Nur ihm?
Freiwillig sind wir bereit beim Klick ins Internet, ein Profil abzugeben, wir veröffentlichen den Rest unserer Daten, abrufbar für jeden Interessierten, Hobbys, Vorlieben, Wünsche, Zahlungsmoral, unserer nicht öffentlich bekannten Integrität. Raus aus der realen Anonymität und rein ins Virtuelle. Sie schützt mich 25 Stunden täglich am PC, vor Kotspuren beim Spaziergang verendeter Tiere an der Vogelgrippe und Essen hab` ich mir längst abgewöhnt.