Unerträglich ihre aufdringliche Präsenz in den Medien, mit einer Stimme, als fiele eine Eisenstange auf ein Autodach, nervt Susanne Fröhlich, die augenblicklich ihr neues Buch "Runzel-Ich" mit Coautorin vorstellt, dabei wird jedes Mikrofon zur Waffe. Niemand bietet Einhalt wegen Einfalt. Sie braucht uns, wir sind ihre Therapeuten. Sie missbraucht uns für ihr Selbstwertgefühl, führt uns ihre Fettleibigkeit vor, das anschließende Absaugen, einige Bände, -Mobbel dick, Mobbel ich-, jetzt sind die Falten dran. Sie zieht mit einer Coautorin durch die Lande und Talkshows, "Runzel ich" der neueste Erguß, propagiert die Spritze gegen Falten "Botox" hilft so das Credo. Krampfhaft witzig und aufgesetzt. Eine Hetäre die Angst macht, ihre Situation gleich anschließend totwitzelt und doch ist es reiner Sarkasmus. Fröhlich ist ihr Name, aber Alter gibt es nicht bei ihr, solange die Medizin dagegen hält und funktioniert. Iris Berben schwimmt mit im Boom, meint in ihrem Buch "Älter werde ich später" und das ist auch mit siebzig noch möglich. Petra Gerster ebenso gerade aus der Hand eines Chirurgen entlassen, rechtfertigt sich mit ihrer "Reifeprüfung". Die Ärztin Antje K. Kühnemann sieht derart grotesk aus, dass man glaubt ihre gesamte Haut wurde auf der Rückseite ihres Körpers mit Sicherheitsnadeln zusammengesteckt. Wir werden überschüttet mit Altersliteratur, die Weisheit, Gelassenheit und vor allem, einen feinen Humor auf der ganzen Linie vermissen lässt. Die meisten Autorinnen haben sich für eine Tonart entschieden, die zwischen, einfühlsam, aufmunternd, superhappy oszilliert, manchmal aber einfach nur verlogen ist.
Rebellion gegen sich selbst, die keine Trauer darüber gestattet, lässt alt aussehen. Natürlich ist altern kein Vergnügen, aber auch kein Grund für Verzweiflung, hatten wir nicht Jahrzehnte Zeit uns eine Persönlichkeit zuzulegen, die uns jetzt gestattet adäquat älter zu werden und entsprechend damit umzugehen? Ganz bestimmt besser ohne Suanne Fröhlich die Frontfrau des Bildschirms, die sich auch noch erdreistet in der Sendung "Fröhlich lesen" Autoren als Staffage vorzuführen, nur um sich selbst vorzuführen. Ihr Mann, Gert Scrobel von 3sat/Kultur half als Steigleiter für den Erfolg und die Millionen seiner Frau.