Eine Sanitätssoldatin beweist mit einer Frage und deren Folgen Zivilcourage,
Gehorsam, ohne Frage Dienst zu tun ist oberstes Gebot bei der Bundeswehr, nicht selbständiges Denken ist angesagt. Dies ist hinreichend bekannt und belegt. Sanitäts-Hauptfeldwebel Christiane Ernst-Zettl, wurde eine Frage an einen Offizier zum Verhängnis und bekam die geballte Kraft des Apparates zu spüren.
Ihr wurde befohlen von einem Oberstleutnant in Afghanistan, Frauen die ein
Einkaufszentrum besuchen, zu kontrollieren und sei es mit
Waffengewalt. „Unser Auftrag war, notfalls den Feind mit Waffengewalt zu bekämpfen, so Ernst-Zettl.
Ein klarer Fall von Bruch des Völkerrechts. Nach dem Genfer Abkommen
dürfen Sanitätssoldaten prinzipiell nur zur Selbstverteidigung und dem Schutz
Verwundeter ihre Waffe benutzen. So war es bei Einsätzen in Bosnien und
dem Kosovo, so die Ausführungen der 37-jährigen, weiter führte sie aus, was
haben Sanis am MG verloren, dafür sei sie nicht ausgebildet worden. Sie zeigte
dem Oberstleutnant ihre weiße Armbinde mit der Bemerkung, ich darf den
Dienst nicht ausführen. Schießen mit Pistole und Gewehr hatte sie gelernt mit
dem ausdrücklichen Hinweis auf die Genfer Konvention. Was folgte war das
Gegenteil vom mündigen Staatsbürger in Uniform. Sofort erhielt sie eine Disziplinarbuße von 800 Euro, da der Befehl nicht ordentlich ausgeführt werden konnte, den Dienst behinderte. Doch die couragierte Soldatin lies sich nicht beirren, schrieb an den Petitionsausschuss, wollte die Meinung von Politikern zu ihrem Fall hören, ob es denn rechtens sei, dass Sanis zuerst auf Menschen
schießen und sie hinterher im OP wieder zusammenflicken. Doch der Ausschuss fühlte sich nicht zuständig. Sie ging bis vor das Bundesverwaltungsgericht, das Verteidigungsministerium, die selbstverständlich die Klage abwiesen. Die mutige Soldatin ging weiter. Für kritische Soldaten gibt es den Verein „Darmstädter Signal“ der sie beraten konnte und für den sie nun Unstimmigkeiten bzw. Material der Bundeswehr in Afghanistan sammelt. Z.B. warum bekommen die Bundeswehrsoldaten besondere Vergünstigungen und Gelder, wenn keine konkrete Gefährdung durch Kampfhandlungen, Beschuß und Luftangriffe wäre? Tatsächlich wurde ermittelt, dass Sanitätssoldaten ihre weiße Binde abstreifen müssen und zu Wach- und Sicherungsdiensten herangezogen werden. Das ist ein Skandal.
Ihre Karriere bei der Bundeswehr dürfte beendet sein.
Mutig ist sie die Sani-Soldatin.