Absurd, denn wenn es um Überleben und Hygiene geht, haben 60 Millionen Kinder nie eine Toilette gesehen. Das ist aber auch einziger, wenn auch bizarrer Zusammenhang zweier Gedenktage.
RTL leistet sich jährlich für eine Mammutshow Spenden für die Kinder der Welt. Danach dürfte in Afrika kein einziges Kind Hungers sterben, oder am fehlendem Wasser. Aber genau so geschieht es weiterhin. Millionen hin oder her die ins Land fliessen, das Geld richtig angewandt, wäre jedes Kind längst wohlgeboren und hätte alle Chancen. Dass dem nicht so ist, wissen wir. Das ist Programm der Weltweisen, dass eben Prioritäten gesetzt werden müssen, zu Lasten eben einer Nation.
Neu ist, dass für Projekte im eigenem Land gespendet wird. Auf einmal sehen wir, dass bei uns etwas schief läuft, dass es für unsere Kinder nicht zum besten bestellt ist. Unsere Kinder hungern, desolate Familien, ohne Vorbildfunktion, ausgegrenzt in die Bildungsferne, kein Prekariat, sondern von der Politik vornherein so gewollt. Ein Arbeitsplatz kostet mehr als keiner, bisher. Prekariat, Unterschicht, wir haben nicht umsonst mehrere Fernsehstationen nur für sie konzipiert und die müssen verdienen.
Millionen Kinder arbeiten als Sklaven in Indien, in Afrika, unsere dürfen es nicht, schließlich leben wir in einer Wohlstandsgesellschaft, für unsere werden Träume genau so illusorisch, wie den Kindern in Indien, Afrika, in allen Krisen und Kriegsgebieten.
Weltkindertag, Spendengala, sofort müssen alle Gelder als Lebensmittel in das Camp Kigali, Hundetausend Flüchtlinge hungern und dürsten. Seit Jahrhunderten sind wir dafür verantwortlich.
BODENSCHÄTZE
Öl, Kupfer, Zink, Gold, Diamanten, Platinum. Wir sind wild darauf und die Wüste hat viel Platz für Leichen.
Die Spendengala ist reiner Aphorismus, ohne Sinn, sofern sie nicht sofort helfen.