Ehec interessierte mich eine geraume Zeit relativ wenig da von Gurken die Rede war und Gurken esse ich nicht. Mein täglicher Salat zum Abendbrot besteht aus Tomaten, Radieschen, schön kleingeschnittenem Schafskäse, als Variation vielleicht mal Ziegenkäse, mal ein gekochtes Ei, mal eine Scheibe Schinken, dazu wunderbares Olivenöl Salz und Pfeffer fertig, gesund und schnell vor allem auch für das Auge, in einer kleinen chinesischen Schale sieht er auch noch gut aus.
Kurze Zeit später hoben die Spanier die Fäuste gegen uns; Ihr bekommt eine Milliardenklage, solltet ihr weiter Spanien als Verursacher der Ehec-Epidemie beschreiben und das ohne konkrete Beweise. So schnell konnte man das Blatt nicht wenden wie die Gurke als Verursacher aus Spanien vom Tisch verschwand. Jetzt erst kam ich in die Bredouille, jetzt hing solzusagen der Erreger vor meiner Nase, der Bund Radieschen, die waren auch nicht frei von Vermutung, Vermutung war ein Trip zur Kartenlegerin trotzdem stand ich vor der Frage, wie bitte soll ich nun meine abendliche Salatschüssel füllen und wie soll sie aussehen. Salate aus Bayern, mit der Linse in Berlin unterwegs nach 3 Tomaten aus Bayern und was höre ich heute ein Ruccola-Salat aus Bayern Ehec verseucht, wenn auch nicht die schwere Form. So geht es munter weiter. Langsam keimt bei mir nicht der Ehec sondern der Verdacht, dass die Lebensmittel- Industrie der Tiefkühlkost dahintersteckt. Wir werden darauf vorbereitet nur noch Tiefkühlware zu verzehren. Da erzählen uns Lebensmittelchemiker mit ungerührten Gesicht, wir sollen den Salat 10 Minuten bei 70° schmurgeln. Reicht ihre Vorstellungskraft wie der Salat hinterher aussieht, bzw. von Salat kann ja keine Rede mehr sein, nur noch Gemansche. Salat kann man zukünftig wohl vergessen oder wir vergessen einfach Ehec diesen scheußlich rot eingefärbten Wurm, gehen das Risiko ein, nicht nur krank zu werden sondern eventuell zu sterben. Im letzten Beitrag schrieb ich über hungernde Menschen die daran sterben, wir riskieren inzwischen unser Leben, weil wir unseren ganzen Zivilisationsmüll, vom belasteten Trinkwasser bis zur kleinsten Sprosse fressen.