Sommerzeit, wieso Sommerzeit ist ja nun schon gleich ein Wort aus der Historie, trotzdem halten wir an den Eckdaten fest. Heißt „Saure Gurkenzeit“ in den Medien ist vorbei, alle Talkmaster in Reih und Glied, aber neu aufgemischt. Ein wenig ging ja schon, Maischberger, die Augenlider etwas gestrafft, blickt verschämt auf Charlotte Roche mit ihrem Schoßgebeten-Buch und kann sich nicht entscheiden wie üblich dafür oder dagegen, besser keine Meinung verlauten lassen ansonsten, keinerlei Veränderungen zur Winterzeit. Beckmann gestern Abend ein Highlight weil Minister Stuttgart 21 Kretschmer und Ennoch zu Guttenberg, der staunenden Auges auf den integeren Minister blickte und sagen wollte, so geht es also auch. Gewünscht hätte ich gestern allerdings, dass mindestens 50% aller Fernsehgucker gestern mal „Literatur im Foyer“ gesehen hätte, gab es im SW mit Gottschalk und dem ca. 30Jährigen Literaten Daniel Kehlmann “Die Vermessung der Welt“ ging 2 Millionen mal über den Ladentisch. Ein Gottschalk über Literatur wie wir es wohl so nie wieder erleben, denn er wird demnächst bei der ARD eine ständige kleine Talkrunde moderieren und versprach 2x wöchentlich wenigstens einen Menschen aus dem Kulturbetrieb als Gast einzuladen, um dem Wunsch mehr Bildung Rechnung zu tragen. Denke aber viel eher, weil er Lust darauf hat, jetzt wo die Locken lichter. Jauch kommt auch, aber darüber verschwende ichkeinen Gedanken, eher mehr Fernsehfreizeit am Sonntag. Wir dürfen gespannt sein. Nicht zu vergessen Harald Schmidt wieder bei Sat1 der gleich mit einem Zitat lauthals sein Scheitern vorweg nimmt. Schmidt zitiert Ian McEwan; “Warum nicht das Leben in einem Taumel aus Sex und Stumpfsinn an sich vorüberziehen zu lassen?“
An dem Tag, an dem das der offizielle Slogan von Sat 1 wird, fange ich an, umsonst zu arbeiten. Das ist doch bei Sat 1 schon der Slogan. Schöner Zug bei 8,5 Millionen pro Jahr.