Es ist vorbei, Gottseidank, die Jagd auf unseren letzten Bundespräsidenten wurde abgeblasen, der Hase endlich erlegt. Darauf einen kräftigen Schluck, noch eine kleine Diskussion, ob man ihm noch das Fell über die Ohren ziehen kann, so an die 200.000 Euro im Jahr, eventuell eine kleine Bestrafung für sein geldlastiges Renommiergehabe. Das wärs gewesen. Uns dröhnen noch die Worte in den Ohren, die Beschimpfungen, das für und wider, es geilte mächtig, haben wir einen Kriminellen im höchsten Amt oder nicht? Die Frage lohnte für die Medien, die machten das Geschäft und lebten ziemlich wohl die letzten Monate mit mehr Auflagen, selbst Günther Jauch bekam mehr Prozentanteile in seiner Talkrunde als die FDP noch vorweisen kann. Wer den nächsten Bundespräsidenten abgibt, interessiert nur noch peripher. Ehrlich gesagt nie interessierte mich ein Bundespräsident, ob er nun einmal im Jahr eine Rede an sein Volk hält, ich erinnere mich nicht je eine gehört zu haben, niemand ist aufgefallen, dass damals Kanzler Kohl seine Weihnachtsansprache, oder wars zu Neujahr vom Vorjahr hielt, einfach ein Band eingelegt und ab ging der jährlich moralische Aufruf ans Volk Interessiert der höchste Mann im Staat, denke der Adel erreicht mehr Aufmerksamkeit. Höchstens über berühmte Gäste seiner jährlichen Sommerparty im Schloss Bellevue war ein Bericht wert. Seine Reisen zwecks Repräsentation im Ausland dürften bei den besuchten Repräsentanten schneller vergessen sein, bevor das Flugzeug in den Wolken verschwunden war. In den meisten Ländern fällt eine neue Herrenmode eher auf als ein neuer Präsident. Bundespräsidenten die einen gewissen Grad an Bekanntheit behielten, war Heuss für die Alten unter uns und Genscher für den Mauerfall. Einer sang mal Wanderlieder und gönnte sich nach seinem Ausscheiden ein sehr komfortables Leben auf Steuerkosten. Ja, sie haben ausgesorgt bzw. wir sorgen für Sie bis zum Lebensende. Ob nun kriminell oder nicht alle Politiker, die es, sei es auch nur auf die hintersten Bänke schafften und da sitzen blieben, haben ausgesorgt im Verhältnis zu einem Hartz IV Empfänger der auch vom Staat sein Geld bekommt.