Schon unser neuer Erdenbürger wird mit dem Babyfon, ganz offiziell zu seinen Gunsten überwacht, in Wahrheit ein Vorteil für die Eltern dient allemal ihrer Bequemlichkeit ihr Baby ist sicher außerhalb und stört nicht. Durchaus für Beide vorteilhaft. Nur dass die einmal eingesetzte, angebrachte Videoüberwachung sich über sein ganzes Leben verteilen wird. In urbanen Gebieten lässt es sich nicht vermeiden, da sind wir inzwischen voll im Bild und positive Argumente dafür lassen sich tausende finden. Ein Mathe-Professor an der Uni-Rostock nutzte diese Technik während einer Prüfung seiner Studenten für sich, machte es sich ein wenig bequem, setzte mehre Videokameras ins Audimax, projizierte sie gleich an die Wand, wodurch die Prüflinge auch noch sich selbst dabei beobachten konnten. Diese Methoden lassen einige Gedankengänge für die Studenten offen, wie sie dennoch ihren bequemen Professor reinlegen könnten. Andererseits ist an der Uni Rostock jeglicher Gebrauch einer Videoüberwachung grundsätzlich verboten. Der Prof. argumentiert, er habe nicht genügend Aufsichtspersonal die 118 Studenten während der Prüfung überwachen könnten. Ein Argument das schnell wiederlegt werden kann. Rostock ist eine Stadt mit vielen Arbeitslosen die sofort in der Lage wären, an den Reihenenden zu sitzen um die Prüfenden zu beaufsichtigen. Kosten die locker über den Bildungstopf zu bezahlen wären. Es scheint ganz so, dass wir inzwischen derart an Überwachung gewöhnt sind, dass die wenigen Einwände schnell zu beschwichtigen waren. Bisher so wird suggeriert, bringt uns die permanente Überwachung nur Vorteile, Verbrecher sind schnell ausgemacht, Begegnungen bis ins Detail dokumentiert, alles schnell nachvollziehbar in Bildern. Und schummelnde Studenten gleich ausgemacht.
Das Gesicht unseres neuen Bundespräsidenten, präsentiert sich ebenso auf allen Videowänden einer Stadt, alle Bilder der letzten zwanzig Jahre, mit wem und wo er sich traf. Alte Bänder werden durchforstet, ob anrüchige Personen zu seinem Kreis gehören oder gehörten? Freundin, Frau, Kinder, die hoffentlich alle kritiklos beurteilt werden. Denn wie wir inzwischen wissen, darf der höchste Repräsentant unseres Landes nicht in Versuchung kommen, eine geschenkte Pralinenschachtel zu öffnen oder gar zu verspeisen.
Das Videoauge ist überall.