Noch ist sie nicht ausgestanden die Grass-Affäre, vielleicht entsteht etwas ganz ohne Affäre, einen grundlegenden Wandel, den die deutsche Gesellschaft fast stürmisch augenblicklich durchmacht. Seit über 60 Jahren erhält jedes Neugeborene in Deutschland, vom Staat eine Erbsünde, gleich Erblast obendrauf gepackt, zum christlichen Glauben der den Bann einer Erbsünde über das kleine Leben legt. Es ist die Last eines Völkermordes unglaublichen Ausmaßes durch die Väter. Seither durfte und konnte nichts am Verhalten der deutsch-israelisch-jüdischen Beziehung normal sein. 60 Jahre ein eigentümliches Geflecht aus Schuld und Sühne verschloss uns den Mund zu all dem was Israel tat. Mancher fluchte hinter vorgehaltener Hand. Kritik an jedweder Handlung der israelischen Politik, kam einem Verrat gleich und wurde mit Ächtung belegt. Doch nun, durch das Loch das Grass gebohrt hat, bricht langsam der Damm der politischen Korrektheit. Bislang galt das Verbot einen Schlussstrich unter das Büßertum zu ziehen als politisch höchst inkorrekt.
Yoav Sapir Deutschlandkorrespondent schreibt:“ Das lange antizipierte Ende von Deutschlands historischer Verantwortung für das jüdische Volk und den jüdischen Staat geht allmählich in Erfüllung. Merkels Solidarität wird nicht mehr lange dauern, Deutschland wird früher als erwartet kein Freud Israels mehr sein.“
So dramatisch möchte ich es nicht ausdrücken, wir wollen kein Feind irgendeines Landes sein und das schließt Israel selbstverständlich ein. Wir ziehen das Büßerhemd aus und da wir es fast schon über dem Kopf haben, zeigt der Beginn der Piratenpartei. Eine Partei die ohne Last der Vergangenheit und ohne altergraute Verantwortung für das heutige Deutschland in die Politik einzieht, zeigt den Abstand der etablierten Politik und der Realität die sich langsam im Volk breit macht. Niemand möchte das Erbe von Mördern in vierter oder fünfter Generation weiterführen, wie einst „Walser“ die Moralkeule über uns endlich loswerden wollte, so darf er heute hoffen, dass wir auf dem besten Weg sind, den Schlussstrich, politisch korrekt, als zukünftigen Umgang mit Israel einüben.