Vor einigen Tagen las ich eine Rezension von Willi Winkler über einen NS-Täter „Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik. Der Mythos von der sauberen Verwaltung „.ein ganz gewöhnlicher Rassist, Aufsteiger, mit späterem Persilschein, „Mitläufer, also ein ganz normaler Beamter. Unsere moralisch verwerfliche Selbstgerechtigkeit gipfelt in der vorgegebenen Empörung, dass sich Nazis in der Piratenpartei ein in jeder Hinsicht besseres Wirkungsfeld erhoffen. Die Aussage des Berliner Piraten Martin Delius (ist er der Sohn des Schriftstellers Delius?) über einen Vergleich seiner Partei mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten wurde vor ihm schon gebraucht, da hat er keinen Anspruch auf Exklusivität. Rudolf Bahro zog schon 1984 auf einer Bundesversammlung- und nicht in einer nächtlichen Talkrunde – die Parallele über den Zuspruch der Grünen, „Gier sich durch Aufstieg zur politischen Macht zu verwirklichen“ zeige „formale Ähnlichkeiten“ mit der aufsteigenden Nazi-Partei“ so er damals. Rumms. Also was soll die ganze Empörung, sie spiegelt nur den Neid der etablierten Parteien, die fordern, dass die Piraten sich klar distanzieren. Die alten Parteien haben überhaupt nichts zu fordern, hätten sie ihr Arbeit im Sinne der Bürger erbracht, gäbe es keine Piratenpartei, denn diese bekommen den Zulauf weil der Bürger es leid ist, ständig von irrwitzigen Forderungen, unsäglichen Entscheidungen und Handlungen der Regierung übervorteilt zu werden.
Ich erinnere daran, dass die NPD in Bayern nach ihrem Verbot Unterschlupf in der CSU fand und erfolgreich darin aufging. Ein fadenscheiniges Verlangen der Etablierten, Nazis sofort bei den Piraten zu verbieten, anstatt Überzeugungsarbeit zu leisten in dem man sie nicht sofort diskreditiert. Eine Ausnahme sollten die erfahren, die straffällig wurden und rechtskräftig verurteilt sind..Man kann sich nicht sofort positionieren und gleichzeitig ausschließen. Auch die Grünen mussten irgendwann ihr Strickzeug weglegen, heute bedauern wir es.
Es ist zu befürchten die Professionalität kommt früh genug.