Wer macht sich zusätzliche Gedanken darüber, um sein Leben zu verlängern und einen Defibrillator vom Kardiologen empfohlen und eingepflanzt bekommt, dass dieser in seiner letzten Stunde zur Qual wird. Alle anderen Organe die gerade aufgeben, also während der Sterbephase, ein Stromstoß seinen Körper im Bett aufbäumt, meist leider nicht nur einmal. Eine angenehme Vorstellung ist das weder für die Person, noch für Angehörige die beim Sterben dabei sein wollen. Über 20.000-mal jährlich, werden die etwa streichholzschachtelgroßen Geräte in die Herzen der Menschen eingesetzt um ihr Leben zu verlängern. Der Defibrillator springt ein, wenn das Herz sich nicht ordentlich zusammenziehen kann. Nun wurde der Fall eines 67jährigen Patienten sehr unangenehm bekannt. Die Familie im Kreise bei ihm um ihn in seinen letzten Sekunden zu begleiten. Kurz vor dem Sterbeprozess erhielt der Mann eine induzierte Schocktherapie durch den Defibrillator die ihn aufbäumen ließ, er nässte und kotete sich ein. Pflegepersonal und Angehörige standen geschockt, bis ein Arzt das Gerät im Herzen deaktivierte und der Mann sterben konnte. Das „Deutsche Ärzteblatt“ berichtete, dies sei nicht der erste und der letzte Fall. Immer wieder bekämen Sterbende, kurz vor dem Versagen aller Organe und des Herzens Stromstöße durch das Gerät, die das Sterben schwerer macht als nötig. Angehörige von Patienten mit implantierten Geräten müssten sich vorher überlegen und besprechen wie gehandelt werden muss. Es kann ein ethisches Drama sein, wird das Gerät zu früh ausgeschaltet, leistet man passive Sterbehilfe, oder Patienten glauben fälschlich die Deaktivierung bedeute einen Akt der Selbsttötung.
Bleibt das Gerät aktiv, drohen unnötige und entwürdigende Erfahrungen die das Lebensende für alle Beteiligten schwer belasten, einige Patienten erhielten sogar noch einen elektrischen Stromschlag als sie bereits gestorben waren. Jahrelang zuvor sorgte der Defibrillator für die Stabilität des Herzens und einer längeren Lebenszeit und sollte nicht im Sterben zur zusätzlichen Qual werden.
Aufklärung gleich beim Einsetzen des Gerätes tut Not.