Zeitungen die uns täglich informieren über Abzocke, Preiserhöhungen, unlautere Praktiken dem Käufer gegenüber, verhalten sich genauso. Erhöhen klammheimlich ihre Preise, ziemlich drastisch und völlig unangemessen. Eingeführte Reihen, Serien, Kommentare über Preisunterschiede in ihren Rubriken informieren und instruieren uns dringlichst, der Käufer ist der Kunde und König der den Markt bestimmt, welches Produkt ihm nützt. Dieses Beispiel zeigt nun, dass dem nicht so ist. Wer an seine tägliche morgendliche Zeitung gewöhnt ist, ärgert sich eine ganze Weile über die Erhöhung, samt der Überlegung zu einer günstigeren Presse zu wechseln. Gleichzeitig sind wir Gewohnheitstiere und lieben unsere Rituale. Sind an unsere Leselektüre gewöhnt, sprich abhängig, leiden wahrscheinlich schon unter einer literarischen Demenz, wie sie heute gerne den Nerds nachgesagt wird, sie litten unter einer digitalen Demenz.
Ich renne jeden Donnerstag an meinen Kiosk, mein Zeitunghändler winkt mit dem „Stern“ oder erwartet mich, er bestellt nur 2 Exemplare. Jetzt soll ich 3,50 Euro zahlen. In meinem Hinterkopf funktioniert leider noch immer der Unterschied zwischen Euro und DM, also 7.00 Mark. Für sieben Mark kaufe ich keine wöchentliche Ausgabe egal von wem und wofür. Da heißt es Abschied nehmen von 45 Jahren Lesegewohnheit. Zum „Stern“ musste noch eine Tageszeitung die ich im Wechsel kaufe, der ausgeglichenen Information wegen. Also bleibt der Stern weg, ich werde digital gucken und am Wochenende gibt es die „Süddeutsche“ .Und werde bestätigt. Ein Psychiater berichtet gerade über die Folgen des Konsums durch das Internet und stellt fest; Für ältere Mitbürger sei arbeiten mit dem Computer eine gute Sache und helfe den eingetrockneten Zellen wieder auf die Sprünge, ganz im Gegensatz zu den Jugendlichen, die zu früh den Blick fürs Außen verkleistern. Hier wird Zuviel zum Risiko für die Karriere, die wenn wir Alten sie nicht schafften, jedenfalls hinter uns liegt. Machen wir uns fit wir die über sonstwie Jährigen am PC, helfen unseren Zellen zu neuen Synapsen, denn wie es draußen aussieht, wissen wir.