Fernsehfilme bringen über Afrika bzw. das was sich gut darüber verkaufen lässt, ordentlich Quote, es werden Romantik Geschichten noch und nöcher gezeigt, die nichts aber auch gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Jahrhundertelange Sklaverei, Okkupation, Enteignung, Kolonialismus, beutete Land und Leute aus. Abenteurer, verkrachte Existenzen, versuchten mit brutaler Gewalt ihr Glück. Aufbereitet im TV als Ethno-Schnulze, Heronen stilisiert und brave treue Schwarze. Jäger nach Wild, Diamanten, andere Bodenschätze, Einheimische, (das Wort Eingeborene steht für Afrika) missbraucht, um Profit anzuhäufen. Die Filme kommen wie Werbespots daher, ewig auf Safari in unendlicher Weite bei rotglühend untergehender Sonne über der Steppe. Der Weiße ist Herrscher. Er brutal, das Gewehr ständig im Anschlag, die Frau streicht über schwarzgelockte Kinderköpfe. Auch Andre Heller zeigt in seiner Afrika Show, nur triebhafte Tänze, ewig trommelnde Menschen, farbig und bunt, als wäre ganz Afrika ein einziger fröhlicher Zirkus. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Jetzt trifft Afrika mit voller Wucht die Globalisierung. Ihre Politiker westlicher Prägung und Erziehung verstehen sehr wohl Kapitalismus, Spendengelder = Jaguar, Neuzeit in Form eines Autos. Ja, über medienwirksame Katastrophen, Bootsflüchtlinge, Hunger Bürgerkrieg, Aids, Korruption, Trockenheit, Wassermangel, wird berichtet, die Wirklichkeit Afrikas ist vielfältiger. Darüber erfahren wir zuwenig. Wer will unspektakuläres hören, wo es funktioniert, wo sich Menschen bemühen, die Wunden die wir ihnen in den letzten 300 Jahre schlugen, zu beseitigen, neue, eigene Strukturen zu finden, um mit der aufgezwungenen Globalisierung des Westens, Schritt zu halten, bzw. sich darauf einzustellen. Sich gegen unser Prinzip des maximalen Profits, der weiteren Ausbeutung zu schützen. Afrika braucht Zeit sich von uns zu erholen, derweil werfen wir Bootspeople, die sich eine schnelle, bessere Wirklichkeit vorstellen, wieder zurück ins Meer, oder schicken sie in die Wüste. Spenden werden als Ablasssünde erkauft.
Viel zuwenig authentische Filme und Dokus, kommen zu uns in die Kinos, um ein wirklich reales Bild über diesen Erdteil zu zeigen. Sicher sein darf eher, dass uns noch einige Male eine Afrika-Schmonzette angedreht wird.