Das Rad des Jahres dreht sich immer schneller, eine rein subjektive Angelegenheit, für ein Kind ist Weihnachten so lange hin, während für die Älteren, das Jahr einem Wimpernschlag gleicht. Ein Sommer ab April, eine Leichtigkeit des Seins, sprudelnde Quellen in die öffentlichen Haushaltskassen, die Wirtschaft boomt, es geht aufwärts, wir haben es vernommen, doch allein uns fehlt der Glaube. Wer sind die Genießer des Aufschwungs? Der Normalbürger stellt fest, dass sich die Spirale der Preiserhöhungen in allen Branchen unaufhaltsam nach oben schraubt. Geiz ist geil, ist passe, wir können uns wieder etwas leisten, tönen die Medien. Schön wer es kann, ist jedem zu gönnen, sollte selbstverständlich sein, dass jeder durch seine Arbeit seinen Lebensstandard sichern kann. Doch die Realität sieht anders aus. Man kann nicht mehr von einer Schere sprechen, die sich zwischen Arm und Reich immer mehr öffnet. Sie ist längst gebrochen. Heute werden die Reichen nicht in der jährlichen Ausgabe der "Forbes Liste" in Amerika, nach ihren Millionen bekannt gegeben, sondern nach ihren Milliarden. Für mich eine zutiefst unmoralische Umverteilung.
Zweieinhalb Millionen Kinder in Deutschland leben unterhalb der Armutsgrenze. Menschen die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, können ihren Lebensstandard nicht mehr sichern. Und ich kenne viel mehr arme als reiche Rentner, die an der Kasse des Supermarktes stehen und sich von der Kassiererin, zwei Euro fünfzig, für ihren täglichen Verbrauch von Lebensmittel aus dem Geldbeutel zählen lassen. Sie sind nicht die Nutznießer der sprudelnden Quellen in die Kassen des staatlichen Haushalts. Einige Politiker überlegten kurzfristig, ob nicht Hartz IV, oder die Grundsicherung angehoben werde sollte, wie gesagt, vielleicht einen Euro mehr. Dafür wird die „Tafel“ großflächig die Ärmsten versorgen, damit rechen nun die Politiker. Keiner verhungert, alles paletti. Es kann und darf nicht jeder auf der Sonnenseite stehen, aber diesen Menschen ist unsere Demokratie, unser Sozialstaat verpflichtet. Kein rühmliches Jahr für die große Koalition, all ihre Entscheidungen gingen zu Lasten gerade jener Menschen, dem kleinen Bürger, da wurde die Schraube angesetzt, ob Energie, Lebenshaltungskosten, Leistungen im Gesundheitswesen, etc..
Ein trauriges Resümee für ein zu Ende gehendes Jahr.
2008 zieht am Horizont auf und neuer/alter Ärger steht ins Haus.