Zum Frühstück mal kurz reingeschaut ins ZDF- Frühstücksfernsehen. In dem Moment wurde der Liechtensteiner Prinz Stefan von und zu Liechtenstein vorgestellt und mein Tag war gerettet, heißt es nicht ein frühes Lächeln am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen oder so ähnlich? Jedenfalls stand dem Prinzen ein älterer silberhaariger Interviewpartner gegenüber der von Politikern seiner Direktheit wegen gefürchtet wird. Ja, warum, wieso und weshalb Liechtenstein et cetera, hub er an. Der Prinz stand lächelnd, souverän und voller Nachsicht antwortete er in etwa; nun wir haben ein anderes Steuersystem, bei uns zahlt jeder was er kann und er kann. Wenn ihr ein Steuerproblem habt, dann ist das nicht unsere Sache, selbstverständlich müssen EU-Richtlinien eingehalten werden und die werden eingehalten. Dem alten ZDF-Veteran blieb die verschwundene Milliardenfrage im Halse stecken.
Es ist wahrhaftig heuchlerisch und bigott was für ein Kesseltreiben jetzt angezettelt wird, als ob es Liechtenstein, Schweiz und ein gottverlassenes Dorf in Österreich, oder irgendeine Steueroase erst seit gestern gäbe. Letztendlich wollen wir nur die Verräter, die Datenklauer, denn wo kommen wir hin, wenn kleine Bankangestellte anfangen ihre Chefs zu erpressen, die neidisch geworden nicht zusehen wollen, wie der Rosinenkuchen, den sie anrührten, einfach an ihrer Nase vorbei geschoben wird und sie nichts abbekommen. Zumwinkel der ab Herbst ja für UNICEF vorgesehen war, (haha) gab schnell ein Stück Kuchen ab für die Kaution, andere Steuersünder handeln sicher genauso. Unsere Politiker mampfen die angebotenen Stücke und fallen wie satte Blutegel regungslos ab.
Wer glaubt, dass sich etwas ändert, dass vielleicht die soziale Marktwirtschaft zurück kehrt, ist ein hoffnungsloser Optimist. Erinnern wir uns an den Hartz IV-Typen in Florida, den die BILD-Zeitung zum Politikum schrieb und wie zügig das Gesetz verändert wurde, Sozialhilfe ins Ausland zu zahlen. Wie schnell reagiert wohl unser Staat mit einem Verbot, Steuergelder ins Ausland zu transferieren?
Da bleib ich lieber Pessimist.