In dem heute tiefverschneiten Berlin, knarz, Schnee von unten, Schnee von oben, wo doch die Ostereier schon hängen, bleibt Zeit zum Lesen. Aus der „taz“
1. Ding. Unser Finanzsenator Sarrazin der Oberprovokateur und Brachialanalyst will Berlin verlassen. Den Berlinhaushalt hat er ordentlich zusammengespart, weitaus effektiver allerdings wäre der Nachruf, alle Schulen wurden renoviert während seiner Amtszeit. Dem ist nicht so, dafür wissen wir aber, wie HartzIV-Empfänger mit täglich 4 Euro rundum satt wird, dass ein Pullover hilft, nicht zu frieren, daher kann man die Heizung runterdrehen. Darüber konnte sich die „Bild“ aufregen, Betroffene konnten es nicht ernst nehmen. Ein Witz der Mann. Für mich war er der Narr an Wowis Hof. Nun geht er als Vorstand zur Bundesbank Scheine zählen, sollte er nicht im Tresor verschwinden, wird er auch hier einiges zum Lachen wiedergeben. Boni der Banker zählen.
2. Ding aus einem Interview das mir sehr gefiel
In Charlottenburg lebt Sozialarbeiter und Schriftsteller Wilfried N`Sonde im Kongo geboren in Paris aufgewachsen. Heute Berlin.
Frage: Fühlten sie sich in Paris nicht frei?
Herr N`Sonde
Nicht so wie in Berlin. Es war nicht leicht in Paris als dunkelhäutiger eine Wohnung zu finden. Man fühlte, dass man Franzose zweiter Klasse war. Deutschland war einfacher für mich: Hier wusste ich von Anfang an, ich bin Ausländer. So konnte ich gewisse Ungerechtigkeiten leichter akzeptieren. Aber wenn man Franzose in Frankreich ist und trotzdem wie ein Ausländer behandelt wird, dann ist das schwierig zu ertragen.
Frage nach Schwierigkeiten im Beruf:
Ich arbeite mit Jugendlichen aus Charlottenburg. Ihr Pass oder wo sie herkommen ist mit egal. Herkunft spielt kaum eine Rolle. Meine Kinder sind geborene Berliner, ich bin aus Kongo, ihre Mutter aus Westfalen. Ich kenne kaum Berliner, die nicht eingewandert sind. Spielt es wirklich eine so große Rolle, ob man aus Bayern oder von ein bisschen weiter weg ist?