Nach dem Krieg war durchaus Fantasie gefragt, bei der Herstellung von Lebensmitteln, ich erinnere an „türkischen Honig“, rosafarben oder zitronengelb und schmeckte köstlich. Reine Meister im kopieren waren auch DDR-Hersteller um kostbare Rohstoffe zu sparen, oder weil es sie überhaupt nicht gab. Also gewannen sie aus grünen Tomaten Zitronat und aus roten Rüben ein kakaoähnlicher Stoff und vieles mehr. Jetzt im Überfluß von Lebensmitteln werden Stoffe erfunden, die nichts mit Naturrohstoffen zu tun haben, sondern aus der Giftmischküche direkt kommen, die wir kaufen und ahnungslos konsumieren. Schinken ohne Schinken, Käse ohne Milch. Baden könnten wir täglich in Milch, kein Engpaß weit und breit und doch wird an Ersatz gebastelt, dass es einen Zauberlehrling gruselt. Vor kurzem kaufte ich Scampis, biss hinein und spuckte das Zeug aus. Erst später erfuhr ich, dass es gepresste Fischstücke sind. Pfui. Von Kennzeichnung der Waren keine Spur, oder ich muss in Zukunft mit einer Lupe Kleingedrucktes entziffern. In Restaurants erwarte ich auf der Karte bei den Zusatzstoffen, den Vermerk - wir benutzen Imitate für Fisch, Hühnerfleisch, Käse, Schinken. Wahrscheinlich brauchen wir nicht lange zu warten und das Obst aus deutschen Landen wird zum Imitat.
Leider wurde das Schulobst für die Kinder mal wieder auf Eis gelegt, Bund und Länder sind sich darüber wer die Kosten trägt nicht einig. Obst das jährlich auf die Straße gekippt, dass an Tiere verfüttert wird, weil es den erwarteten Preis nicht bringt, wird den Kindern die es nötig brauchen vorenthalten mit fadenscheinigen Ausreden, da es „absatzfördernden und marktentlastenden Charakter habe. Vernichten ist wohl billiger. Äpfel, Bananen, krumme Gurken und Tomaten, ich erinnere an das Fest in einer spanischen Stadt die man kniehoch zumüllt mit tausenden Tonnen Tomaten, vitaminreiche Kost für unsere Schulkinder, die wir ihnen vorenthalten, weil man um die Zuständigkeit streitet.
Ist doch blanker Hohn das Gerede um Bildung und Förderung unserer Kinder.