„Nun hat es jeder deutsche Soldat in Afghanistan schriftlich. Er darf auch vorbeugend Gewaltmaßnahmen ergreifen, um das Mandat der Bundeswehr durchzusetzen.
Die Taschenkarte enthält die Einsatzregeln. Klargestellt sei nun, dass nicht „erst auf einen Angriff gewartet werden muss um verhältnismäßig militärische Gewalt einzusetzen“.
So heute in der „taz“.
Wir sprechen aber immer noch nicht von Krieg und Kriegseinsätze.
Verhältnismäßig bedeutet, der Soldat muss nicht erst warten, bis er angegriffen wird, sondern er darf, je nach Gemütsstimmung, Temperament, oder Bierlaune, einer Gewaltmaßnahme vorbeugen, sozusagen frei handeln nach Gefühl.
Vor ca. einer Woche wurde versehentlich ein afghanischer Jugendlicher getötet. Sieht so aus, als müsse man im nachhinein eine Legitimation für diesen Mord finden. Da bin ich ganz ohne Sorge, (Sanssouci) es wird kein Versehentlich mehr geben, nur verhältnismäßig.
Andererseits, Bundeswehrsoldaten, die in einem demokratischen Land aufwuchsen, töteten zuweilen abstrakt (Filme, Spiele) werden in eine Realität geworfen, in der sie töten, wollen, sollen, müssen. Die anschließende gedankliche Verarbeitung, dass durch ihre Hand ein Mensch das Leben verlor, der im Augenblick am falschen Ort zur falschen Zeit war, dürfte schwer auf ihnen lasten. Ob dies mit Verhältnismäßigkeit vereinbar ist, Menschen zu töten, die ihnen nichts angetan haben, mit denen er nicht im Krieg ist, die Deutschland nicht direkt bedrohen. Sollte diese Taschenkarte gang und gäbe werden, dann plädiere ich die Wehrpflicht abzuschaffen und nur Freiwillige in die Bundeswehr aufzunehmen, Freiwillige dürfte eine ganz eigene Motivation besitzen in den Krieg zu ziehen.
Unsere bisher herbeigeschriebene Furcht vor Terroranschlägen in unserem Land, könnte schnell zur Realität werden.
Auge um Auge.