Eine Vision ist das ideale Treibmittel um Ziele zu verwirklichen. Ob sie nun taugen oder nicht kann einen Visionär nicht aufhalten, sofern Geld, Reichtum und Macht am Ende stehen.
Scheichs in Dubai lassen uns staunen, was sie aus dem kargen Sandboten stampften. Inzwischen setzen sie auf neue Energien, denn andere Visionäre prophezeien in nicht allzulanger Ferne das Ende vom Öl.
Nicht so in Kasachstan und ihrer neuen Hauptstadt Astana. Seit 1999 wurde aus einem kleinen Steppendorf eine Millionenstadt, die nur aus Superlativen besteht. Eines der größten Ozeanarien, ein Südseeparadies wurde hingeklotzt und weiter auch nicht gekleckert, eine Metropole aus dem Computer-Screen mitten im Steppensand und ein Ende ist nicht abzusehen. Internationale Star-Architekten können sich hier verwirklichen, mit Wolkenkratzern, a la Astana Skyline. Wo früher nur Jurten standen, baut der renommierte Sir Norman Forster, ein Opernhaus in Pyramiden-Gestalt und so weiter und so fort. Astana setzt alles auf eine Karte in Öl und Gas und wollen demnächst, nach Saudi-Arabien, Russland und Norwegen an vierter Stelle der Erdölförderung stehen. Zuvor aber schafft der Größenwahn schon mal die entsprechende Stadt für ca. vier Millionen Einwohner, noch stehen die Bauten leer, andererseits gibt es hier so viele Baukräne wie nirgendwo. Lebensstandard des 21 Jahrhunderts wie in westlichen Ländern, soll es sein. Da staunt der Kasache der aus seiner Geschichte geworfen wird. Jurten, Pferde, Nomaden, kasachische Steppenvölker, schnell umdenken, lautet die Devise.
Skeptiker allerdings sprechen von einer „Fata Morgana auf Ölbasis“, verführerisch schön, doch ohne Substanz, Kulissen der Macht. Ein Milliardentestlauf, wie verhalten sich die Baumaterialien Sommers, wie Winters, bei plus und minus 50 Grad? Schon biegen sich die ersten Platten. Macht nichts die Star-Architekten bekommen ihr Geld. Danach dürfen sie ihre Öko-Häuser in kalifornischen Sand setzen.
Werden kasachische Bürger Nutznießer oder Ausgebeutete?