Per Zufall, ein Kinderbuch für meine Enkelin suchend, stieß ich auf den Titel „Das Leben ist kein Ponyhof“ einer 1984 geborenen jungen Frau und fand ihr Ponyhof ist das Netz und nicht, was ich vermutete. Nicht destotrotz las ich bleicher und kleiner werdend, zusammen schrumpfte und um nicht in Depression zu verfallen mir nur eine Sicht blieb. Ich gehöre zu einer aussterbenden Spezis, die sich jetzt durchaus antiquarische Seltenheit nennen darf, mein Blog ebenfalls und daher wird weitergemacht. Ich bin das kleine Antiquariat um die Ecke. Unsere Netzkinder sind ständig online, ihr Leben ist online, es sind die „Digital Natives“ die sich so frei im Internet bewegen wie ich in meiner Bücherecke. Meine 8jährige Enkelin wünschte sich Stickers und empfahl mir, die kannst du gut im Internet kaufen, sie gehört schon zu den 150 Millionen die das Facebook nutzen. Als vor kurzem Twitter zusammenbrach nur für einige Stunden, gab es ein Meer voller Tränen, Jugendliche wussten nichts mit sich anzufangen. Nicht ungewöhnlich, dass sie mit an die 3oo Freunde in ihren Communitys gleichzeitig simsen. Tucholsky meinte, mehr als 250 Menschen lernt man in seinem Leben nicht kennen. Längst überholt.
Sollte es demnächst Humanmedizinern gelingen unsere Humangenome richtig zusammenzusetzen, um den synthetischen Menschen zu schaffen, hält sich meine Empörung darüber in Grenzen, solange sie digital miteinander verkehren, in einer Internetplattform und nicht auf dem Marktplatz, sehe ich das fast gelassen.
Aber wen interessieren dann noch die älter werdenden Menschen, Kranke, Pflegebedürftige? Ich hoffe, dass bis dahin Wissenschaftler die Genome so zusammenfügen, dass es keine Krankheiten mehr gibt.
Zukunftsmusik ist das nicht mehr.