Vorsichtig sind wir inzwischen mit Artikeln „Made in China“, Elektro, -oder Plastikartikel fallen uns, sofern wir uns das leisten können, automatisch aus der Hand. Eine Warenwelt der billigen Plagiate vor der uns jede Verbraucherzentrale warnt. Aber es sind erfolgreiche Plagiate, weil der Kunde auf den Preis schaut und schauen muss.
Mit ähnlicher großen Schummelei begann der Siegeszug „Made in Germany“. 1870 nach dem Sieg über Frankreich fing bei uns der industrielle Aufschwung an, billige Löhne, viele Arbeiter, man musste den Markt weiter öffnen. Die große Stahlindustrie saß damals in Englands Sheffield, Zentrum der Stahlindustrie. Feine Bestecke, Bauwerkzeuge aus gutem englischen Stahl, nicht billig aber langlebig. Da stiegen wir mit ein, das konnten wir auch, ruckzuck fertigten wir Nachahmungen, allerdings logen wir kräftig, wir verwendeten Gusseisen und manche Nachahmung gar, schmückten wir mit Sheffield made und waren erfolgreich, weil viel billiger. England sah seine Stahlwirtschaft untergehen und beschloß zu handeln, die englischen Marken sollten vor den deutschen meist minderwertigen Nachahmungen geschützt werden. Es folgte das Warenzeichengesetz von 1887.
Die Kennzeichnung „Made in Germany“, sie diente als Label für die Minderwertigkeit importierter Produkte, war geboren. Mit der Zeit, nach den beiden Weltkriegen wurde für uns ganz kostenlos ein wertvoller Reklametext daraus und aus der Schimpfbezeichnung ein Gütesiegel für Qualitätsware. Aber diese Zeiten sind vorbei. Schrauben sie heute ein deutsches Elektroteil auf, dann finden sie Teile die aus der ganzen Welt kommen. Es ist kein Merkmal mehr auf das man sich verlassen könnte.
Die Europäische Union fragt, ob nicht „Made in the EU passender in die globalisierte Welt gehöre?
Das Markenzeichen „Made in China“ ist dabei die Plagiatsecke zu verlassen und Marken zu produzieren, z.B. Fotoapparate, Autos und Schuhe.
Ob unser Markenzeichen den neuen Weltmarkt überlebt, darf bezweifelt werden, inzwischen ist sein Wert mächtig gesunken.