Einen guten Arzt und ein gutes Medikament. Es braucht eine ganze Portion Glück beides zu bekommen. Wir erfahren, dass die Krankenkassen ein Milliardenplus einfahren, nur an den Patienten geht dieses Plus wirkungslos vorbei. Der Überschuss bisher im ersten Halbjahr beträgt ungewöhnliche 2,4 Milliarden. Im letzten Jahr, die Prognosen liefen wie immer zu Ungunsten des geplagten Patienten wurde sofort für Versicherte ein persönlich zu zahlender Zusatzbeitrag erhoben und wehe er zahlt nicht. Davon könnte man jetzt ganz sicher Abstand nehmen, Pustekuchen ist einmal ein Zusatzbeitrag raus, egal auf welchem Gebiet, ähnlich verhält es sich beim Soli, wird es nicht zurückgenommen. Seit einiger Zeit versuchen die Apotheken zusätzlich zu diesem oder jenem Medikament einen extra Euro abzuknöpfen mit dem Hinweis, meine Kasse hätte dieses Medikament nicht auf dem Plan. Antwort der Kasse auf das Dilemma, es stimme nicht, man solle sich eine andere Apotheke suchen. Wird mir zugemutet durch die Stadt zu rennen bis eine Apotheke korrekt abrechnet?
Kein Gesundheitsminister wird an diesem Verhau etwas ändern, bisher ist der FDP außer ihrem eigenen Abtrieb nichts gelungen, sie drehen sich im Kreise. Das wirkliche Problem liegt zwischen der Ärztevereinigung und dem Staat. Der nette Daniel Bahr will uns nun schnellere Termine besorgen, was er damit erreicht dürfte noch mehr Zorn der Ärzte auf Kassenpatienten laden. Ich will es nicht verallgemeinern aber versuchen sie einen schnellen Termin beim Kardiologen, 3-4 Monate ist üblich, die meisten Herzkranken kommen mit dem Rettungswagen in die Klinik und brauchen keinen Termin mehr, wahrscheinlich überhaupt keinen Termin mehr. Es gibt Ärzte die arbeiten mit der Sanduhr auf dem Schreibtisch und schicken den Patienten hinaus mit dem Tipp, lassen sie sich fürs nächste Quartal einen neuen Termin geben. Sie können jederzeit kommen sollte es dringend sein, dringend kommt nur der Notarzt und das gleich mit 5 Mann, Arzt 2 Sanitäter, 1 Praktikant 1 Fahrer. Landet man im Krankenhaus, wird der behandelnde Arzt auf seine Liste sehen wie lange der Patient mit der Diagnose stationär behandelt werden darf. Sonst muss wieder ein Antrag an die Kasse gestellt werden. Eine Gesundheitsreform wird es nicht geben, denn Politiker konnten noch nie ein komplexes Problem positiv für den Bürger lösen.