Am Rande des Naturparks Märkische Schweiz, in der Idylle Hohenstein, blasen zwei Fronten zum Halali. Die Initiative "Gendreck weg", eine unglückliche Benennung wie ich finde, rief auf zum Feld niedertrampeln, das ein gut bezahlter Bauer mit Genmais bepflanzte. Auf der anderen Seite fuhren nicht Befürworter der Genanbauung auf, sondern die ganze Polizeimaschinerie aus Berlin und Brandenburg. Mit dabei rund ums Feld, das biologisch-dynamische Fortbewegungsmittel, Pferd mit Polizist. Aufgefahren, an diesem schönen Sonntag pro Demonstrant ein Polizist, und statt Grillenzirpen, Hubschraubergetöse über dem Feld.
Der Bauer und Feldeigentümer verkündet, dass die Feldränder mit biologischem Mais umgrenzt seien, um der heimischen Kleintierwelt nicht zu schaden. Ich hoffe, Tiere und Insekten wissen zu unterscheiden.
Es ist vorbei mit der Unschuld auf dem Feld.
Am Rande mit Imkerhut, stehen einige Bienenzüchter mit verbitterter Miene. Ihre Bienenvölker müssen unterscheiden lernen, welche Polle ist unschädlich und welche garantiert uns einen reinen Honig.
Eine giftige Versorgungskette rollt mal wieder auf uns zu.
Der aus USA importierte Mais MON810 produziert ein giftiges Protein, das den bekannten Schädling, den Maiszündler, den Garaus macht. Aber leider nicht nur dem Schmetterlinge, z.b. das Tagpfauenauge verschwindet jetzt schon langsam aus unserem Land. Niemand weis über die Langzeitwirkung Bescheid. Eines ist sicher, es ist Gift, das tötet. Ängstliche Frage, wie wird es in der zweiten Generation wirken? Abwarten bis in dieser Richtung neue Gaus geschehen, dafür lassen sich die Gengegner wieder mal die Mütze vollhauen, während das biertrinkende Dorf oberkörperfrei, Maulaffen feilhält.
Wie soll der Biobauer im Nachbardorf argumentieren, ob sein Anbau gentechnisch unbelastet ist? Kennt er den morgigen Wind? Traurig schütteln die Imker ihre Köpfe, biologisch einwandfreier Honig, werden sie nie mehr anbieten, und ob sie gentechnisch verändert annoncieren, glaube ich kaum. Die Neugeborenen sind für Allergien vorprogrammiert, aber dafür wird irgendein pharmazeutisches Labor ein Gegenmittel finden.
Schöne Aussichten.