Manchmal reiben wir uns schon die Augen, wie heute mit lohnabhängigen Mitarbeitern umgegangen wird und ich denke, es sind nicht nur die Älteren die feststellen, dass sich die gesamte Geschäftswelt total verändert. Von heute auf morgen ging es nicht. Ein jahrelanger schleichender Prozess ging dem voraus. Werte für die Deutschland geschätzt wurde, existieren nicht mehr, weder die Produkte noch Hersteller. Die alten Chefs, Gründer eigener Firmen die sich hocharbeiteten, vergrößerten, zu Weltfirmen aufrückten, schätzten ihre Mitarbeiter, trugen die Verantwortung, dass diese von ihrer Arbeit gut leben konnten.. Gab es Engpässe rückten oben und unten zusammen. Heute eine romantische Vorstellung von Arbeitgeber und Arbeitnehmern, die sicher in kleineren Handwerksbetrieben, wo der Chef jeden Arbeiter kennt, noch gepflegt wird. Die Firmengründer hinterließen meist einen gesunden Betrieb oder Konzern für ihren Nachfolger. Mir scheint, dieser zweiten Generation von Erben ging es hauptsächlich um das schnelle Geld, an der Börse, Spekulationen, riskante Unternehmungen und schafften nebenher und nicht legal ihre Gewinne schnell außer Landes. Im Zuge dieser moralischen Vorstellung im Umgang mit Abhängigen verschwand auch die Verantwortung für die Beschäftigten, selbst die vorgeschriebenen Tarife und Voraussetzungen für Arbeit wurden nicht eingehalten. Gründlich veränderten sich die Betriebe mit dem Aufkommen von Teilzeitarbeit, Flexibilität hieß das Zauberwort der neuen Zeit, jedenfalls für Mitarbeiter. Hier versank schon ein ordentliches Stück moralische Verantwortung für die Gemeinschaft der Arbeiter. Und ohne Einschnitte für die Firmen ging es auch nicht. Wie schnell war es um Quelle geschehen, heute ist es Neckermann der langsam verschwindet, alte Firmen bis in den hintersten Winkel Deutschlands bekannt, schlossen ihre Tore. Ebenso Schlecker ein krasses Beispiel von Verantwortungslosigkeit, löste sich auf, ohne Sorge zu tragen für Tausende von Mitarbeitern. Trotzdem, das zeigt eine heutige Umfrage; loben fast fünfzig Prozent der Mitarbeiter das Klima an ihrem Arbeitsplatz, aber ebenso viele klagen über schlechte Bezahlung, bei den unter Dreißigjährigen sind es sogar siebzig Prozent, sie haben am meisten unter Leiharbeit, Minilöhnen oder befristeten Jobs zu leiden.
Flexibilität müssen jetzt wieder 1.400 Mitarbeiter von Neckermann beweisen, sie sind aufgefordert ihre eigenen Zukunftspläne zu vergessen, weil die Firma mit dem Jobabbau, neue Ideen verfolgt, die für sie und nur für sie einträglicher sind. .