Das Bild des Spitzenmanagers, der die Geschicke eines Konzerns als Solist führt, bekommt endlich Risse, oder der Krug ging lange genug zum Brunnen. Das schöne Bild von den Helden in den Top-Etagen ist verschwunden. Es passierten zu viele Fehler. Erinnern wir uns noch an den schönen Beau Ron Sommer, von der Telekom, der ging noch mit Millionenabfindung trotz vieler Fehler als sei er unantastbar, ja zu jenem Zeitpunkt war er es, mit politischem Schulterklopfen. Die Medien hatten ihre helle Freude, schrieben Topmanager zu Helden, nicht uneigennützig. Zu Idolen hoch geschossen, waren jene gerne bereit zu glauben, die Sonne scheine über ihnen, ausschließlich für sie. Nach Ron Sommer schien der Zenit des Helden überschritten, Zumwinckel traf sein selbstherrliches Verhalten schon empfindlich, während wir noch staunten, dass so einem Heroen dies widerfuhr. Inzwischen ist die Fallhöhe kleiner geworden, der Fluss reißender, obwohl jetzt eine ganze Riege PR-Strategen den Manager ein entsprechendes Image verpassen. Das heißt nicht, dass Wissen vermittelt wird, sondern wie bewege ich mich zur Show. Heute wurde ein neuer Handelsskandal bekannt, Chef einer Gr0ßbank verspekulierte 2,3 Milliarden Dollar, aus Wetten in Europa. Die Folgen sind noch unabsehbar, wird behauptet. Drei prominente Manager müssen deshalb ihren Hut nehmen, mein Mitleid hält sich in Grenzen, das ist allerding nur ein Spruch, ich könnte schwören die fallen weich und ihr Imageverlust, bedeutet kaum ein Risiko bei der nächsten Wette. Ein gutes Beispiel gibt es, wie sich ein Chef verantwortungsbewusst verhalten kann. Peter Bauer, der Vorstandschef bei Infineon, verlässt, die Firma aus gesundheitlichen Gründen. Die meisten gebrauchen diese Floskel „aus gesundheitlichen Gründen“, wenn ihre Situation prekär ist, einfach als Ausrede. Herr Bauer begründete seinen Austritt damit, dass er durch seine Krankheit, Osteoporose, sich nicht in der Lage sieht mit seinem Posten zu vereinbaren, dazu nimmt ihn die Krankheit zu sehr in Anspruch. Das ist doch mal eine ehrliche und verantwortungsvolle Kündigung.
Der Frühling fühlt sich an, als spieße da eine kleine Pflanze der Veränderung in vielen Bereichen. Das zeigte die Wahl deutlich und in wieweit die Piraten beteiligt sind an diesem Frühling erleben wir hoffentlich bald positiv.