Seit fast einem halben Jahrhundert, nur ein Wimpernschlag der Zeit, schreibe ich je nach Einfall, dies und das, auch jenes. Auch doppelt, auch dreifach, auch hundertfach, es reihte sich Jahr an Jahr.1963 so erinnere ich, fing ich an dagegen zu sein, das heißt formulierte was mir misshagte. Es blieb nicht beim Formulieren, schließlich lebte ich in Berlin. Es schien so, nein es rumorte im Dunste Berlins und ich blieb nicht allein mit meinem Unmut über die Art wie ich leben sollte, wie ich in die Fußstapfen von diesem oder jenem treten sollte, als wäre ich Beinamputiert oder als dürfe ich keine eigenen Fußstapfen hinterlassen. Zuerst ging es um die Obrigkeit, massenweise mit nassen Aufzügen der staatlichen Gewalt. Danach gegen diverse Ehemänner und fast schon dachte ich es käme eine Zeit der Ruhe und Stille, eine Verschnaufpause, streikte mein Körper, was eine ganze Weile in Anspruch nahm bis ich wieder Herr über meine Entscheidungen wurde. Heute allerdings nach vielen Jahren des Pro und Contras, beim Lesen meiner Lieblingszeitung, viel die letzte Bastion der diversen Vorwürfe, die ich im jahrelangen Kampf mit meiner Tochter ausfocht. Ich hätte ihr Sexualleben mächtig damit erschwert, in dem Versuch, sie schon mit 12 Monaten auf den Topf zu setzen um sie Windelfrei zu machen. Warf mir Bequemlichkeit, gar Faulheit vor, dabei hatte ich noch keine Waschmaschine und ständig eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk dank des Windelnwringens. In diesem Artikel wird das sofort und endgültig widerlegt, das Kind nähme wegen des zu frühen Topfsitzens Schaden, wobei Psychologen, sage mir jemand etwas über Psychologen, diese Tochter selbst Psychologin, spült mich jederzeit mit meinen Argumenten weit nach unten, Richtung Analphabetismus gleich in Rhetorik chancenlos. Musste mich mit Beispielen anderer Medien behelfen, sozusagen meine Aussage schwarz auf weiß untermauern. Sicher ist nichts. Meine süße Enkelin krähte noch mit 5 Jahren aus der Toilette „bin fertig abputzen“. Die Schulzeit stand an und auf meine Frage, meinst du die Lehrer machen zukünftig diesen Putzdienst? Da erschrak sie. Und schaffte es bis dahin selbstständig; dieses Ekelzeug, wie sie es nannte selbst zu erledigen. So wiege ich mich heute in der Sicherheit, keinen psychologischen Fehler in dieser Angelegenheit bei meiner Tochter hinterlassen zu haben. Ich werde sie darüber nicht aufklären, ihrer neuerlichen fest untermauerten Argumentation bin ich nicht mehr gewachsen.