Nein, nicht in Richtung Jakobsweg, wie zu vermuten wäre nach Hape Kerkelings gleichnamigen Roman. Neues gilt es zu entdecken, was der Fantasie Flügel verleiht und nur 56 Millionen Kilometer, sozusagen ein Katzensprung von uns entfernt liegt, ist der Mars. Die kleinen grüne Marsmännchen existieren also doch, wie wir es vermuteten und sie besuchten uns längst, bevor wir bei ihnen aufsetzten. Helfen mit guten Ratschlägen bei den „Simpsons“ früher bei „Feuersteins.“ Regisseure versuchen uns für fantastische Marsgeschichten zu interessieren. Alles war möglich und durfte gedacht werden.
Die Forschung aber sorgt für Tatsachen.
Die Mars-Sonde „Phoenix“ hat nach Angaben von Wissenschaftlern Wasser auf dem Roten Planeten nachgewiesen. Die Wissenschaftler schließen leben auf dem Mars nicht mehr aus und wo Wasser ist, da ist leben. Der Beweis ist geführt und nun gibt es nur noch einen Gedanken, wie kommen wir da schleunigst hinauf? Denn neue Energieressourcen tun sich auf oder lassen es vermuten und wenn wir an die herankommen, dann können wir hier unten weitermachen wie gehabt.
In diesem Sommer steht der Mars uns so nah wie selten. Fieberhaft werden Wissenschaftler weiter daran arbeiten, Programme werden erstellt, Zukunftspläne geschmiedet und Fragen gilt es zu beantworten. Wem gehört der Mars? Wer steckt wie damals beim Mond die Fahne in den Sand und behauptet, der gehört uns. Was war das für ein Wettlauf um und auf dem Mond, rauf und runter, eine kostspielige Konkurrenz unter den Nationen, dass einem Angst und Bange werden konnte und ich befürchtete, er gerät aus seiner Umlaufbahn und fällt uns auf den Kopf. Nach einiger Zeit lies der Hype nach, nun arbeiten alle Nationen friedlich vereint im Orbit zusammen. Inzwischen ist uns der Mond wieder als „la Luna“ im hier und jetzt lieber. Heute lassen sich Milliardäre für einen Kurztrip auf den Mond schießen, es wird nicht lange dauern und ab geht die Elite auf den Mars, das Fußvolk bleibt wie gehabt, dem muss der Jakobsweg reichen.
Sorglos verwüsten wir weiter ohne Bedenken unsere Erde, es eröffnen sich in einigen Jahrzehnten ganz neue Ausweichmöglichkeiten und ungeahnte Möglichkeiten, also was soll’s? In der Fantasie sind alle Probleme schon gelöst.
75qm
Ein Gerichtsurteil der Schande für alle Juristen. Korruption im Geiste. In Kneipen mit bis zu 75qm darf fortan wieder geraucht werden. Man will ja keinen arbeitslos machen, in den Ruin seiner Existenz treiben. Welch ein Armutszeugnis bzw. welch eine Politik wurde hier exemplarisch vorgeführt. Die Destille, die Eckkneipe, die Unterdogs, sollen sie doch rauchen bis sie enden. Je schneller sie verenden um so kostengünstiger für die Gesundheitspolitik. Wobei halt, 12 Milliarden Tabaksteuer, sind nicht ganz ohne die ins Steuersäckel fließen. Ein Blütenstrauß der Emotionen entfaltet sich. Wenn eine „Grüne“ zur Tabaklobby geht mit missionarischem Eifer, den Tabakschmuggel unterbinden will, treibt es den Blödsinn des ganzen Themas zu schwungvollen Höhen.
Wie sieht es denn bei „Schumanns“ der berühmtesten Bar München aus, mehr als 80qm hat sie meiner Erinnerung nach nicht, ganz abgesehen davon, Bars sind kaum größer, kann man, will man da, man darf mit leichtem Nasegräuseln der Snobs? Raucher gibt es ja heute nur noch in zwei Kategorien, Intellektuelle und die Unterschicht. Der Intellektuelle mag die Destille das Solei im Glas weniger, die Schmalzstulle der Weltlaterne eher und die hat zwei Räume, d.h. Konspiration ist eingeschränkt. Der Wirt der sonst nichts wird als Wirt, darf sein bescheidenes Auskommen weiter fristen, Alkoholiker und Raucher werde zum Synonym destilliert. Asoziales Gesoggse. Künstler, wenn es sie noch außerhalb des Mainstreams geben sollte, rauchen, gar trinken, sind uns eher suspekt, da muss schon eine ordentliche Krankheit herhalten, um sie bewundern zu können.
Den Richterspruch kann man sich getrost in die Haare schmieren.