Vor einiger Zeit schrieb ich über die Einrichtung der ;Arche&;, kostenloses Essen armer Kinder.
Jasmin 7 Jahre alt, schrieb einen Brief an;Sternchen&; den ich gekürzt gleich inhaltsschwer, dem Muttertagsgetue entgegen halte.
Jasmin: Wir wohnen in Berlin-Hellersdorf, kein Dorf, sondern eine Hochhaussiedlung, wir ziehen bald um, weil wir aus unserer Wohnung rausmüssen. Warum weiß ich nicht, irgendwas mit Hartz IV, das ist so ein Gesetz für Arme. Meine Mutter hat gesagt, dass wir arm sind und deswegen nicht so viel Essen kaufen können. Mit meinem Bruder gehe ich jeden Tag in die ;Arche;da bekommen wir Essen ohne Geld, meine Freundin geht auch mit. In der Schule ist das Essen zu teuer und Kleidung bekommen wir hier auch. Mein Lieblingsessen sind Spaghetti mit Sprite.-
Anm.: Menuevorschlag für Herrn Hartz!
Ich habe noch nie einen echten Reichen gesehen, aber einen Fünfziger-Schein hab ich einmal gefunden und abgegeben. Warum wir arm sind weiß ich nicht, meine Mutter findet keinen der sie einstellt. Meinen Vater auch nicht, aber der wohnt nicht mehr bei uns.
Das ist die knallharte Realität nicht nur eines Kindes, pures Überleben ohne Chancen im Wettbewerb um die Zukunft.
All diese Kinder sollten am Muttertag mit ihren Familien in ein Gasthaus gehen, die Karte einmal rauf und runter essen dürfen. Der Wirt rechnet mit Sozialamt oder Spendenkonten oder Essen auf Kosten der gewählten Partei.
Von Worten und Versprechungen wird man nicht satt.
Also, guten Hunger bei Spaghetti mit Sprite. Dazu braucht’s Vorstellungskraft.