Warum gerade ich, stöhnt man auf, nach dem die verheerende Diagnose gestellt wird. KREBS. Wo ist, wo liegt mein Anteil, meine Schuld, diese Krankheit zu bekommen. Natürlich lässt sich ein Grund finden, es ist wie mit dem Glauben, keiner der nicht gesündigt. Rauchen, trinken sie, welche Laster haben sie? Schnell ist ein Schuldgefühl, bewußt oder unbewußt vom Arzt eingepflanzt. Der Arzt wird sie nie fragen, wohnen sie in der Nähe eines Kernkraftwerkes, eines Atommülllagers, eines radioaktiv belastetem, oder chemisch verseuchten Bodens. Inkubationszeit nach Tschernobyl ist vorbei, sie schlägt zu und nebenbei liegen noch einige, nicht bekannt gemachte Störfälle gleich in der Nähe. Grundwasser verseucht, der Boden kontaminiert.
50 000Tausend Frauen allein an Brustkrebs, nicht gezählt, all die anderen Krebsarten beider Geschlechter, erkranken jährlich. Schon unsere Jüngsten müssen um ihr Leben kämpfen. Die Hintergründe sind Wissenschaftler hinreichend bekannt, sie würden eine Lawine an Gerichtsklagen herauf beschwören, würden sie ihr Wissen bekannt geben und sowieso wir haben nun andere Sorgen. Was nützt nach äußeren Gründen zu fragen, liegt doch Nahe die Schuld bei uns zu suchen und zu finden. Der Erfolg aller Gesundheitsaposteln ist, uns einzuimpfen, wer krank wird ist selbst schuld. Nie geraucht, und Lungenkrebs, nie getrunken und Bauchspeicheldrüsenkrebs, Säuglinge nur Muttermilch und Leukämie?
Heilung, seit Jahren die immer gleich konventionelle Behandlung, die chemische Keule. Langsam setzt sich, bei verantwortungsvollen Ärzten eine individuelle Behandlung durch, sofern sie selbst fragen, ein kritischer, informierter Patient werden. Heilung ist möglich. Fast scheint, als gäbe es eine Regel, entweder du schaffst es nach zwei Jahren, mit oder ohne Arzt, wie bei einer Grippe, eine Woche mit Arzt, oder sieben Tage, ohne. Aber wer wollte dieses Risiko eingehen. 20% werden für immer geheilt und 100% wollen dazu gehören. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und die Hoffnung trägt, manchmal auf leichten und manchmal auf schweren Schwingen und auf jedes neu gelebte, überstandene Jahr blickt man dankbar und neuer Lebenslust.
Elf Jahre freue ich mich darüber, dass der eine, verbliebene Lungenflügel, sich meiner Lebenslust angeschlossen hat.
Allerdings, manchmal mehr, manchmal weniger.