Was noch vor ein paar Jahren mit sehr viel Elan anfing und Gutwill, entwickelt sich langsam aber sicher zu einer regelrechten Datensammelwut der wir alle ausgeliefert sind. Die anfängliche Euphorie wurde zumindest für den intellektuellen oder individuellen Menschen zum faustschem Thema. Googeln wurde eingedeutscht für suchen und finden. Langsam schwillt die Angst vor dieser Datenwut des inzwischen Milliardenschweren Konzerns. Interessiert verfolgten wir „Google Earth“ eine tolle Sache, Länder mit ihren Besonderheiten, im PC anzusehen nicht nur für die Urlaubsplanung, nicht mehr alte Atlanten wälzen, sondern das Heute live erfahren. Und doch müsste es eine Grenze geben. Die Street View Cars die nun durch unsere Städte und Orte fahren und in Kamerahöhe in die Schlafzimmer gucken, bedeuten einen Eingriff in unser Privatleben. Das nahe Wohnumfeld muss Datengeschützt werden, aus der Höhe um ein Areal zu erkennen o.k., aber bis in den Garten, die Hollywoodschaukel samt Schaukler weltweit zu vertreiben, da hört der Spaß auf. Unterschiedslose fotografische Erfassung von privatem Grund muss unbrauchbar gemacht werden. In Oldenburg wehrte sich ein erboster Bürger und griff zur Selbsthilfe in dem er einen Street-View Fotowagen angriff, als sein Eingriff in die Privatsphäre. Der Bauer möchte nicht, dass sein neuer Anbau der vielleicht nicht in der städt. Bauplanung ausgewiesen, und nun in der Rasterfahndung zu erkennen ist, das wird passieren, dass wir gegenseitig uns ausspionieren. Ein Horrorszenario dass sich eröffnet, obwohl Google beteuert Gesichter und Autos zu pixeln. So manch schöne Villa könnte locken zum Einbruch. Oder dürfen Reiche beantragen, dass ihr Grund verpixelt wird und es hier eine schwarze Lücke gibt? Wenn ich einen Kredit auf mein Haus bekommen möchte, kann sich jeder Kreditgeber vorher davon überzeugen, ob es sich für dieses Haus noch lohnt. Tausend Fragen warten auf Antworten, Fragen die noch kommen werden bei diesem Ausmaß des Geoscoring und dabei manchem Datenbeauftragten den Schweiß ins Gesicht treiben muss.