Ein gravierendes Datum gab es dafür nicht, als klammheimlich die 1 Million aus den Nachrichten verschwand. Vergleichbar mit starken Medikamenten die man langsam ausschleichen lässt, bevor man sie ganz absetzt. So muss es mit der Million gegangen sein, irgendwann war sie einfach weg, passé. Der Traum vom „Tellerwäscher zum Millionär“ geplatzt und läppisch heute noch bei Jauch zu sitzen wegen einer Lappalie, verkommen zum niedlichen Rätselraten Die Million einst romantisches Wunschdenken interessiert heute keinen mehr, jetzt wird nur noch in Milliarden gerechnet, alles aber auch alles geht nur noch in die Milliarden, ob Ölpest, Bauvorhaben, Bankergewinne, Schulden, Steuern und dass diese Summe für den Bürger zur normalen Erreichbarkeit wird, bleibt noch lange Utopie. Diese Summe bleibt unvorstellbar, eine Inflation, die allerdings im Realen durchaus zutrifft. In den 80iger Jahren ließ sich die beste Freundin ihre Rente errechnen und mit 2.000 Mark dachte sie das reicht, mehr brauch ich nicht für den Rest meines Lebens. Fortan gab sie ihr versicherungspflichtiges Leben auf, warf sich allerdings ziemlich erfolglos auf die Kunst und arbeitete nur noch für den Lebensunterhalt auf Honorarbasis. Heute verbringt sie den langen Rest ihres Lebens mit nicht einmal 1.000 Euro. Daher plagt sie jetzt eine Ahnung wie die Millionen verschwinden und zu Milliarden mutieren konnte. Dass der Nachbar auf seinem Grundstück, bisher ein netter freundlicher Millionär der seinen 2CV aus der Garage schob, heute zum protzenden Milliardär mutierte und in seinem Carport nicht nur einen Bentley stehen hat. Aus dieser Tatsache schließt sie, hier sind kriminelle Energien am Werk, irgendwie muss dieser Nachbar an ihre fehlende Rente gekommen sein. Was ihrem nachbarschaftlichen Verhältnis nicht förderlich ist.
So schnell wird sich der Schlamassel nicht lichten, wir werden uns an die Milliarde gewöhnen ohne zu verstehen, warum es immer Milliarden sein müssen. Früher bekam der Anwalt für eine Beratung 40 DM heute 400 Euro. Noch mehr Beispiele, damit sich der Nebel lichtet?
Irgendein amerikanische Tycoon meinte einmal:“ Reich ist man erst dann, wenn man sich bei der Bilanz um einige Millionen Dollar irren kann, ohne dass es auffällt. Daraus machten die Banker gleich mal Milliarden.
Verloren hat nur die beste Freundin von allen, ihre 1.000 Euro werden nie mehr mehr.