Sie erwarten hoffentlich keinen Kommentar über Duisburg oder sonstigen täglichen Tragiken von mir, ich reiche weder zum Zyniker, noch zu den volksverständlichen Deppen. Ich bin zu weit von dem allgemeinen Akzeptieren weg. Daher ganz andere Geschehnisse.
Es gibt sie noch, wenn auch gleich nur vereinzelt die alten Herren die sich der Kunst verschrieben und uns erfreuliche Scharmünzel liefern.
Empfindlichkeiten, gekränkt sein, festhalten per Brief, ein hohes Niveau auf Unterhaltung, frei allen Kommerz. Ein wunderbares Interview (Stern)des alten Hochhuth über sein BE seine beginnende Alszheimer; „ glauben sie ich weiß morgen noch, dass ich mit ihnen gesprochen habe? Peymann wird fast zum Freund. Peymann wird auch zum Freund von Regisseur Stein der im Augenblick den „Ödipus auf Kolonos“ inszeniert, mit Klaus Maria Brandauer, hoffentlich kann ich das im Fernsehen mal sehen. Was mich aber interessierte war seine Antwort auf die Frage nach dem freien Willen.
Ungefähr so;“ Wir haben einen freien Willen, nur der nützt uns nichts, wenn wir unser Leben sichern wollen, es wird zu nichts Gutem führen, wenn wir in unseren Entschlüssen Alternativen ausscheiden wollen, die Realitäten werden unübersehbar, fast unüberlebbar. Steuern wir dagegen wird es schlimmer. Sprechen wir nicht von Göttern die ihre Lieblinge besonders stark prüfen sondern über Schicksal. Nicht geboren zu sein sei alles was Wert hat. Geboren zu sein ist Schicksal dem wir ausgeliefert sind und meistens nicht so gelingt, wie wir es gerne hätten. Nehmen wir es an hört irgendwann das Geschlagen sein auf, kommt zum Stillstand und du kannst plötzlich Milde mit allen und Allem leben.“Das dauert.
Wenn du Glück hast erlebst du es und wirst zur Kunst, meist allerdings wirst du zum Schaf. Das hat Stein nicht gesagt.