Nach einer kostenintensiven emotionalen Reise, erzählte eine Freundin begeistert noch ganz beseelt von „Seiner Heiligkeit“ Dalai Lama. Seine Hände bekam sie zu fassen, ein lächeln und ein liebes Wort. „Lies seine Bücher“ empfahl sie.
Gestern nun S.H. bei „Beckmann“, die Bauernschläue springt ihm aus den Augen, kein durchgeistigter Guru, wenn auch so gekleidet ganz im Diesseits. Fröhlich polemisierte er, nichts davon was dem Abendland unbekannt, nicht bewußt wäre.
Der Herr lebt gut als 13. Reinkarnation des Tibets, den er verlassen hat, trotz Freundschaft mit Mao. Seither fristet er sein Leben in Indien, nicht gerade an der Armutsgrenze. Dafür arbeitet die Deutsche Entwicklungshilfe im Tibet, errichtet Schulen für Behinderte Eigeninitiativen wurden tätig usw. Seine Heiligkeit ist aushäusig seit fünfzig Jahren. Er wurde für seine Sonderstellung als 4Jähiger dahingehend abgerichtet, also gebührt ihm der Sonderstatus eines höchst Privilegiertem.
Der Westen hofiert ihn, hängt an seinen Lippen, da unsere materiell ausgerichtete Zivilisation, die Suche nach dem Sinn des Daseins braucht. Gelder fließen, nicht nur von Richard Geere, der sich ihm verschrieb, Seine Heiligkeit muss finanziert werden, Lehrer des Buddhismus kommen durch ihre Lehre der Sanftheit zu Wohlstand. Der Zulauf ist groß.
Ich beschäftigte mich einige Zeit mit dem Zenbuddhismus, eine Zeit der Besinnung, durchaus auch als Hilfe.
Zweiter Gast an diesem Abend, Joachim Fuchsberger, nicht ohne einige Ausschnitte aus seinen Wallace-Filmen vorgestellt. Mir eher bekannt als Moderator, als „Blacky“, nun im Alter und ganz ohne Gottes Hilfe, bringt er mehr rüber als „Seine Heiligkeit“.
„Ein kleines nichtssagendes Leben, dass Leben überstanden hat mit Hilfe der Liebe“. So seine Erfahrung.
Sympathisch, unaufdringlich, ein Dialog mit dem Dalai Lama ergab ich leider nicht. Die Zeit war um.
Es folgte die kürzeste Nacht des Jahres.