Krebs wird überall konventionell behandelt, Operation, Bestrahlung, Chemo oder umgekehrt, die Ärzte bestehen darauf und rechnen einem vor, wie teuer man der Kasse kommt als sei es eine Ehre und gleichzeitig Gnade. Für mich war diese Argumentation völlig unverständlich, genauso könnte ich mit dem Bau eines Atomkraftwerkes einverstanden sein. Ich werde nichts zu mir nehmen oder mit mir machen lassen, dass mir schadet. Selbst die Hinweise, man könne alles wieder aufbauen in einem Jahr ist das Immunsystem wieder intakt auch die Schäden die durch die Bestrahlung entstehen könnten, werden heilen. Grauenvoll die gleiche Methode die die Psychoanalyse anwendet erst blank bis auf die Knochen machen, dann wieder neu aufbauen. Wenn der Aufbau nicht klappt weil die Zerstörung grundsätzlich ist? Das gerne verwendete Argument nur Präventiv, damit wir sicher sind alles getan zu haben, für mich keine Logik. Die Lungenhälfte ist perdü, das war doch schon Präventiv, damit alles raus ist, was soll in diesem Bereich denn noch bestrahlt oder mit Chemotherapie der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen werden, die Methode glich eher einem Ganzkörpergau. Ich war resistent gegen jegliche Argumentation, sagte nein, und ging nach Hause. Es gab keinen Zweifel darüber, meine Entscheidung in Frage zu stellen sie kam aus dem Bauch und meine Angst, es könnte etwas schiefgehen bei weiterer Behandlung war weitaus größer. Allein die Vorstellung, etwas geschehe an Speise- oder Luftröhre, schmerzhaft schlucken, oder die Stimmbänder versagen, meine Toleranz an Schmerzen hatte sich erschöpft. Basta. Ob Freunde und Bekannte meinen Gedanken folgen konnten, da bin ich skeptisch, sie akzeptierten meine Entscheidung, standen und halfen, wenn immer ich Hilfe brauchte. Schwere Einkaufstüten trug anfangs Freundin Regina hoch in meine Mansardenwohnung. Es war Frühjahr ich stieg aufs Fahrrad und drehte erste Runden um der verbliebenen Lunge die Gelegenheit zu geben sich auszudehnen und sie tat es. Die Narbe war nur als 2 Millimeter-Strich sichtbar. Die Narbe im Kopf allerdings zwang mich zum überlegen, wieso und warum und der Möglichkeit jetzt das Leben zu verändern. Total oder?