Was wird aus uns, wenn wir unsere Evolution selbst in die Hand nehmen? Alexander Kluge und Basil Gelpke drehten eine mehrstündige Dokumentation über das Mängelwesen Mensch, lässt es sich optimieren? Ich habe es mir angesehen mit anschließender Diskussion mehrerer Wissenschaftler. Der Film ist augenblicklich in Deutschland auf Tour und die Piratenpartei gab den Tipp, ihn anzusehen. Anstrengend, weil mitdenken gefordert wird, doch hinterher ist man definitiv ein wenig klüger. Wissenschaftler aus der ganzen Welt zeigten ihre Fortschritte in Bionik und Robotik. Ein Ersatzskelett hilft einer Querschnittsgelähmten wieder auf die Beine, Blinde können wieder sehen, Taube hören. Kirchen versprechen, so wird es im Himmel sein. Nun sind wir soweit, den Himmel auf die Erde zu holen. Ein Wissenschaftler ließ sich einen Mikrochip in den Arm implantieren, eine künstliche Nachbildung dieser Hand bewegte sich über tausende Kilometer entfernt, wenn er seine Hand bewegte. Es erschreckt, was es an Möglichkeiten entsteht durch die künstlichen Wesen. Sind es Konkurrenzsysteme die uns nicht nur helfen den Alltag zu bewältigen, sondern denen wir auch Teile unserer intellektuellen Autonomie überantworten? Viele Fragen die sich weltweit Wissenschaftler noch verantwortungsvoll stellen. Ein japanischer Wissenschaftler versicherte, sein Labor bevölkert von Robotern die aussehen wie du und ich, „nein, wir wollen nicht Gott spielen,“ Der Mensch kann komplett nachgebaut werden, aber er wird nie selbstständig eine Idee entwickeln. Entspannt sank ich in den Kinosessel zurück. Ein Anderer ist sich sicher, 2030 ist es vorbei mit dem Sterben, wer länger leben will, kann es an hand von vielen Mikrochips die entsprechend eingebaut werden. Ist alles nur eine Frage des Geldes und vielleicht der Ressourcen. Es bleibt wie es ist, zwischen arm und reich. Erstaunlich die Sponsoren des Films. Evang. Kirche, Paritätischer Wohlfahrtsverband, die Arbeiterwohlfahrt AWO, die sicher die Bionik unterstützen um der Gesundheit willen. Eine Zukunft die unser ganzes Gemeinwesen umgestaltet, wie wir es uns heute noch nicht vorstellen können. Unsere Enkel werden aus unserer Hinterlassenschaft das Beste daraus machen müssen.