Der Koalitionsvertrag ist auf den Weg gebracht, die Gesichter unserer Politiker sind glatt und rosig wie ein Kinderpopo. Sichtliche Erneuerung nach der Katharsis. Die Alten agieren wie auf einer Schulabschlußfeier, denn sie wissen, in den ersten Reihen sitzen die hellwachen, aufmerksamen Jungen die nachrücken wollen.
Wo bleibt Ulla Schmidt, die lächelt mit Angela Merkel und hält den Mund, derweil die Pharmaindustrie Milliarden scheffelt, Apotheker korrumpiert und sich die Krankenkassen gesund stoßen. Hier geschieht unauffällig ein Riesenskandal, der den Patienten hilflos zurück lässt.
20.000 Pharmavertreter überfallen täglich Arztpraxen und ein jeder verschenkt jährlich Medikamente, Praxissoftware inklusive, dass er drei Apotheken füllen könnte. (Ca. 40.000 Arzneimittelpackungen zum verschenken) Verschreibt der Arzt z.B. fünfzehn mal dasselbe Medikament einer Firma, bekommt er einen Barscheck von 200 Euro, ein nettes Zubrot am Ende des Monats.
In der Musterberufsordnung für Ärzte wurde eindeutig verboten: "Dem Arzt ist es nicht gestattet, für die Verordnung von Arzneimitteln eine Vergütung für sich zu fordern, sich versprechen zu lassen oder anzunehmen". Scheint niemand zu interessieren.
Was uns Patienten wirklich Geld kostet sind die Apotheker die uns mit kleinen Proben ködern und die Krankenkassen um Milliarden betrügen. Bestellt ein Apotheker ein Medikament fünf mal, bekommt er fünf Packungen geschenkt, die Frau/Herr Apotheker gleichfalls bei der Kasse in Rechnung stellt.
Der Trick ist: Das verschriebene Medikament ist augenblicklich nicht zur Hand, aber Original dasselbe, ohne Unterschied, schwört der Apotheker, da wir den Weg nicht noch mal machen wollen, nehmen wir es. Nun kann der Apotheker dieses von einer anderen Firma geschenkte Präparat bei der Krankenkasse abrechnen und sicher ist es kein billiges Mittel.
Für die Pharmakonzerne immer ein Geschäft, Gratispackungen rechnen sich bei hohen Umsätzen. Die Kalkulation stimmt immer, der Preis einer Packung ist entsprechend.
Erfüllt nicht die Substitution der Gratis-Medikamente den Tatbestand der Korruption?
Hallo Frau Ulla Schmidt Gesundheitsministerin, es müsste ihnen die Schamröte ins Gesicht treiben.