So wünschte es sich der Pontifex, so kannte er es, Millionen Menschen auf die Straße zu bekommen. Mit dem Kuss des staubigen Asphalts auf allen Flughäfen der Welt, gewann er die Sympathie der Menschen, die er besuchte. Er, der Feldherr des Allmächtigen. Das ging direkt ins Herz, das wird nicht vergessen, jetzt erweist man ihm die letzte Ehre an der Bahre.
Keinem Eventmanager wäre es möglich gewesen, dieses Ereignis zu planen. Italienische Improvisation und Temperament schaffte es schnell und wendig, sich der Gegebenheit anzupassen, ohne große Logistik, lotsten sie 4 Millionen Menschen durch ihre Straßen zum Petersdom, gleichzeitig schleusten sie Staatsmänner, wie Bushs und Clinton etc. von hinten an die Bahre, die normalerweise eine wochenlange, kostenaufwendige Logistik für ihre Sicherheit einfordern.
Niemals wäre ich der Idee verfallen nach Rom zu reisen, nach täglicher Berichterstattung, egal welcher Medien, doch zuvorderst den Bildern des Fernsehens, wurde mir bewusst, wie schnell man in den Sog hineingerissen werden kann. Bei diesem seltenem Event dabeizusein, raus aus dem Alltag und gemeinsam mit Gleichgesinnten, trauern, feiern, im Kollegtivbewusstsein einer guten Sache zusammenzustehen. Junge Leute aus der Mittelschicht treffen sich hier, keine Freaks. Zugegeben, wenig Afrikaner, keine Armen, keine Zerlumpten, die seinen letzten Segen erbitten.
Ein ängstliches Gefühl schleicht sich ein.
Ein kleiner weiterführender Gedanke nur, und ich höre den vollmundigen „Ja“-Schrei- der Frage „wollte ihr den totalen Krieg?“ Das Spektakel, die Masse medienwirksam zu beeinflussen fing mit den Hitleraufmärschen an. Seine Gradlinigkeit, seine Starrköpfigkeit, seine Intoleranz, Eigenschaften, gleich bei Hitler und Papst Johannes Paul II genannt, beeindruckten die Massen. Einer kämpfte für den Allmächtigen, der andere für eine fixe Idee. Gegner sind da wie dort nicht gerne gesehen. In den Bann oder zu Tode schlagen, nicht seltene Strafen.
Heute wird er in seine Krypta gelegt und der nächste Papst wird hoffentlich ein Schattendasein führen und die Kirchengelder an die 3. Welt weitergeben, oder in Afrika für Kodome einsetzen, die Fabrik zur Herstellung hat er ja schon..
Morgen beerdigen wir Fürst Rainer von Monaco, Harald Juhnke, Max von der Grün der Kohlenpottautor.
Danach wäre mal wieder die Geburt einer kleinen Prinzessin fällig, nicht zu vergessen die Hochzeit von Charles.