Es wird allerhöchste Zeit der Justiz eine handhabe zu geben, zukünftig Kinderlärm nicht mehr als Klage zuzulassen. Nachdem uns Kinderfeindlichkeit weithin in anderen Ländern bekannt machte und Kitas in Hamburg und Berlin wegen Lärmbelästigung umziehen mussten, nimmt sich die SPD endlich der Sache an. Nachbarn die sich durch Kinderlärm gestört fühlen, dazu genug Geld besitzen um bis zur letzten Instanz zu klagen, sollen zukünftig chancenlos mit ihrer Klage sein. Bisher bekamen sie meist durch Richterspruch recht. Nicht selten wurden Kitas einfach abgefackelt. Hirnrissig, Kitas ziehen um, weil sich ein Nachbar gestört fühlt. Eine lange Tradition steht dahinter. In Wohnhäusern belehrte schon beim Betreten, ein Hinweisschild „Ballspielen und Kindergeschrei verboten“, überhaupt wollte man Kinder entweder nur im Babyalter mit Schnuller oder als Junge bei seiner Einberufung, das Mädchen in den Dienst der lärmempfindlichen Herrschaft sehen. Für manchen Hausmeister eine Lebensaufgabe Kinder zu vertreiben. Berlin zieht, oder hat es vor, endlich die Reißleine. Kinder will das Land, wird ständig propagiert, sehen und hören wollte man sie möglichst nicht.
Vor mir ein Spielplatz, hinter mir eine Schule, neben mir eine Kita, tatsächlich ist es eine hohe Frequenz den Tag über, wer sich Gehör verschaffen will in dem Tumult, muss schreien. Für Erwachsene das beste Mittel dies zu ertragen, ist, einfach mal zuzusehen, was da vor sich geht. Neidisch könnte ich werden, zu erleben wie emotional die Jungen mit ihren Gefühlen umgehen. Erwachsene die es stört, ertragen ihre eigene Traurigkeit nicht, so zu sein wie Kinder. Sie gehen lieber Enten oder Tauben füttern oder sehen den Bauarbeitern zu, die mit Schlagbohrern und anderen lärmträchtigen Werkzeugen hantieren. Lachen und Gebrüll von Kindern zerrt an den Nerven der Erinnerung. Ihre Zukunft ist begrenzt, dass andere noch einer entgegen gehen ist für sie unerträglich. Hoffentlich kommt die Berliner SPD mit ihrem Vorsatz durch, den Richtern kann diese Arbeitsentlastung nur willkommen sein.