Rauf und runter zieht meine Wut Schlangenlinien durch den Körper, über die Dreistigkeit unserer Banker. 150 Euro für den Kartenverlust durch die EU festgelegt, unverschämt, muss akzeptiert werden, quasi global entschieden. Wir verschärfen gleich noch mal und setzen eigenmächtig, die eigene Haftung bei Geldverlust höher. Diese Banken die uns für Jahrzehnte in riesige Schulden stürzten, streichen die Milliarden ein und machen weiter, wie gehabt. Die SZ im Feuilleton, hinterlässt nach dem Lesen meine Wut ganz weichgespült mit folgendem Text:
„Von einer Krise ist die Rede, die einem täglich die umfassende Katastrophalizität des gesamten globalen, weltkapitalistischen Verschwörungssystems um die Ohren haute und ins Gesicht spuckte, in einer so gigantischen, manischen Explosivität und Gutgelauntheit natürlich, Katastrophe ist herrlich. Verlockend an der Finanzkrise ist die Erregung, die sie auslöst, in den Medien, in denen angesichts der plötzlichen Auflösung aller Werte selbst die besonnensten Kommentatoren mit der Revolution zu liebäugeln scheinen“.
Wenn es also weiter nichts ist, bitte dann mache ich morgens aus den Wirtschaftsmeldungen einen Comic. Weiter geht es:
„Die Alternativlosigkeit der bestehenden Ordnung kränkt den Verstand, der seinen Ehrgeiz daransetzt, nichts als gegeben hinnehmen zu müssen und alles wegdenken zu können“.
Für die nächsten Tage gibt es durchaus eine Alternative, die Buchmesse in Frankfurt, hören wie das kulturelle Personal loslabert, ganz entspannt und anschließend „Herta Müller“ lesen.