Bundeskanzlerin Angela Merkel will nur noch auf Sicht regieren, zu dieser Jahreszeit ist uns klar, was sie damit meint. Seit Tagen hängt undurchsichtiger Nebel über Berlin und man darf sich schon bestürzt fragen, muss das Bundeskanzleramt auf neuen Glühbirnen warten? Bei der neuen Koalition müssen CDU/FDP im Dunkeln gesessen haben. Was hat die neue Kanzlerin vor? Dummheit darf man ihr nicht unterstellen, ohne Plan geht bei ihr gar nichts und auf Sicht regieren, lädt zur Vermutung ein, es darf geändert werden, wenn sie will, wer mir die Popularität streitig macht, den schick ich in die Wüste. Rums. So geschehen mit unserem kurzzeitigen Wirtschaftsminister zu Guttenberg, der kam sah und siegte und noch einige ernste Attribute mitbrachte die uns das Gefühl gaben, da versucht jemand Lösungen zu finden und seien sie noch so unpopulär. Ein Mann der schnell in der Beliebtheitscala aufstieg und Merkel ernsthaft Konkurrenz bot, gar schon als Kanzlerkandidat gehandelt wurde. Mit FDP-Hilfe wurde er in die Wüste geschickt und darf die längst verbrannten Kohlen mit bloßen Händen aus dem Feuer ziehen. Ein kluger Kopf, versenkt. Seehofer und Westerwelles größter Konkurrent, ausgeschaltet. Da hilft auch kein Beten mehr. Mittelstand, zieht euch warm an und um die Unterschicht baut man am besten eine Mauer. Niemand in der neuen Koalition der durch soziales Engagement voran geht. Kindergelderhöhung, das ich nicht lache, wo kommt es an, bei der Bildung, bei der Versorgung? Aber die Gastronomie darf sich den Klosteig in die Hände reiben, billiger wird er sicher nicht, hier wird die Mehrwertsteuer auf 7% gesenkt, das war wirtschaftlich unheimlich wichtig, weil wir uns Essen gehen ja leisten können. Die 90 Milliarden Neuverschuldung, ganz einfach, die holen wir uns wieder von den Banken, die sind längst wieder auf hohem Niveau und kaufen sogar schon defizitäre Banken auf. Bravo, so saniert man einen brachliegenden Sozialstaat.
Genug ist genug - zum Entspannen gibt es endlich wieder den alten Harald Schmidt, da darf gerüpelt und gelacht werden. Die Auszeit nehm ich mir.