Das Wort des Jahres (2005) dank Alice Schwarzer - Bundeskanzlerin.
Ansonsten umschmeichelnde, zähnebleckende Anglismen.
Entlassen, Kündigung, Stellenstreichung, Worte die Unglück kündigen, werden zukünftig vermieden.
So wie die Sprache der Eskimos hundert verschiedene Worte für Schnee kennt, so kennt die Sprache der deutschen Vorstände plötzlich hundert verschiedene Worte für Entlassung, Kündigung,das war einmal, jetzt wickeln wir die harten Sachen lieber in weiches Globalsprech, so etwa wie "Outplacement".
Vorreiter bzw. Vorbild für neue Wortschöpfungen darf durchaus Josef Ackermann angesehen werden, dieser Mehdorn für Dienstwagenbenutzer, liegt gut im Rennen für das "Unwort des Jahres" begleitet mit Victory-Zeichen und breitem Grinsen ausgesprochen heißt das neue Wort "Smartsourcing". Ein smartes und zugleich schlaues Wort, die Sprache unserer Wirtschaftsführer wird aktuell wie die Realität des Lebens, diese Realität erzwingt weitere Entlassungen im fünfstelligem Bereich, für Ackermann die smarte Streichung von einheimischen Stellen bei gleichzeitiger Verlagerung des Restes in Niedriglohnländer eben "Smartsourcing". Bei Daimler-Chrysler spricht man über "beschäftigungsorientiertes Abbaumodell", es entbehrt nicht den Charme des positiven Denkens. 8000 schmeißen wir raus, aber unser Arbeiter steht immer im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Siemens gar nennt es "unternehmerische Hygiene", da wird klar Schiffe gemacht, mit dem Wedel wird jeder Mitarbeiter der sich nicht hoch rechnen lässt, eventuell Topmanagers Gewinn streitig macht, der unternehmerischen Hygiene wegen, mit ein wenig Schmierseife der Abfindung, in den Abfluss gespült.
Danach blinkt und blitzt es zur alleinigen Freude der "Shareholder.
Das ist die eine Seite neuer Wortschöpfungen, es regt sich Widerstand gegen überbordende Anglismen. Günther Jauch und der Chefedakteur von "Die Zeit" Giovanni di Lorenzo, erhielten den Medienpreis für Sprachkultur in diesem Jahr. Sie haben sich um die deutsche Sprache verdient gemacht. Letztens hörte ich Herrn Jauch bei einer Quizfrage das Wort "Diners-Club-Karte" tatsächlich, mit langem- u- deutsch aussprechen. Da schoss sein sprachlicher Patriotismus etwas über das Ziel hinaus konsequenterweise, hätte er Essens- Klub-Karte vorlesen müssen, doch Diners-Club ist eine eingetragene amerikanische Marke und kann englisch ausgesprochen werden. Tausende Anglismen die ihre Leuchtreklame ziehen, können wir weder aussprechen noch korrekt übersetzen. Die coole Jugendsprache findet allerdings ihr o.k. bei Duden.