Vor Zweihundert Jahren verstarb Friedrich Schiller in Weimar. Weimar und die deutsche Kultur wird dieses Jahr einige Gedenkveranstaltungen ausrichten, ihn uns wieder näherbringen wollen. Wie nah, ich les es mit Erschrecken.
„Hört ihr die Brandung stürmen, die sich an den Felsen bricht? Asien riss sie von Europen...“ so in „Hero und Leander“, unglaublich „Asien riss sie von Europen. Doch die Liebe schreckt sie nicht.
Tröstlich, dass die Liebe siegt? Eher Mitgefühl bei all der Flut von Bildern die auf allen Sendern und Kanälen entgegenkommen ob wir wollen oder nicht. So entsetzlich das ganze Unglück ist, so erschreckend ist die Erkenntnis, dass Menschen, vielleicht der Nachbar, vielleicht Freunde alles negieren, mit einer Flasche Bier in der Hand an dem Strand sitzen der vor einigen Tagen Leichen anspülte.
Für uns hat der Alltag wieder begonnen. Aber er wird ein anderer sein in den nächsten Wochen. So schnell wird sich Unbekümmertheit nicht einstellen. Zulange waren wir Voyeure des Geschehens, es gehört zur menschlichen Natur und Neugierde. Ohne Zeigen und Sehen in Bildern und Worten keine Zeugenschaft, kein Mitwissen und Mitgefühl.
Ganz nebenher wurde uns wieder bewußt, Hartz IV wird uns belasten und Schröders Reform an unseren Nerven zerren, solange wir nicht zur oberen Einkommensschicht zählen oder einen Beratervertrag bei RWE haben.
Auch deutsche Kinder hungern. Grundsätzlich sollte es wieder Schulspeisung geben. Hier wünschte ich mir eine Flut von Spenden.