Allerheiligen, Allerseelen, Reformationstag, Novembertage die fordern über den Tod nachzudenken. RTL nahm es vorweg, veröffentlichte mit allem Schrecken, was unsere, ach, so tapferen Soldaten für Späße treiben, wenn sie nicht schießen dürfen. Nun stecken sie bis zum Hals im Gefechtssumpf. Sie zeigen nicht nur obszöne Fotos, vor allem zeigen sie, dass deutsche Soldaten sich in nichts von amerikanischen unterscheidet. Nun heben die Moralisten den Zeigefinger führen Diskussionen über die Verrohung des Krieges, als ob nicht schon Krieg an sich eine Verrohung des Menschseins wäre. Überall auf der Welt wird mit einem toten Feind Schindluder getrieben. In der Bibel wird der abgeschlagene Kopf Johannes dem Täufer, auf einem Tablett serviert. Ein altes Thema, wer glaubt die Zivilisation hätte den Menschen verändert sieht sich getäuscht. Was die Medien jetzt heraufbeschwören ist die Angst, Islamisten könnten zu einem Vergeltungsschlag gegen Deutschland ausholen. Was zu einem Blutbad werden könnte, ist eine Revanche, der getöteten Zivilisten, die Opfer der NATO wurden, aber nicht dummdreiste Gesichter mit Totenkopf.
Derweil verschwindet eine Notiz über Leichenfledderei in deutschen Krematorien.
Zuerst kam es in Nürnberg an den Tag, dass Mitarbeiter in Krematorien, nach dem Verbrennen einer Leiche, in der Asche wühlen um nach Zahngold zu suchen. Scheint ein einträgliches Geschäft zu sein, wenn es Firmen gibt, die sich darauf spezialisierten und einen florierenden Handel mit den Krematorien führen. Die Asche in einer Urne ist demnach nicht der Rest eines geliebten Menschen, es ist die zufällige Asche nach 15 Verbrennungen und dem durchforsten nach Zahngold. Ersatzteile, wie Hüften, Knie, also eingesetzte Metalle, werden geschreddert und anschließend nach Gold durchsucht. Danach kommt der Rest in die Urne. Makaber auch, bei einem Chirurgen auf dem Schreibtisch eine Schädelhälfte, rot lackiert, als Aschenbecher vorzufinden. Ethik, Moral, perdü.
Was soll die Empörung. Auschwitz schon vergessen?