Ist rechtes Gedankengut immer antisemitisch? Ich denke wir machen es uns zu einfach, wenn wir meinen, dass die Rechten Holocaustleugner sind. So ganz allgemein entsteht bei Jugendlichen, je nach Bildung eine Verweigerungshaltung allem gegenüber. Wie es mit der Bildung aussieht ist hinreichend bekannt. Wir sind nicht das einzige Land in Europa mit einem Rechtsruck. Es ist ein wirtschaftliches und soziologisches Problem. Frust, machtlos zuzusehen wie ein Graben entsteht zwischen arm und reich. Wohin mit dem Ärger darüber? Ausländer, Juden sind ein dankbares Thema. Frau Knobloch vom Zentralrat der Juden, steigt gebetsmühlenhaft jedesmal auf antisemitische Äußerungen ein. Erst daraus entsteht eine Debatte die nichts neues lehrt. Heimat- und Vertriebenenfilme stärken das Unwohlsein im hier und jetzt, wir Deutschen waren es, die leiden mussten im Krieg. Helden werden heraufbeschworen.
Ohne Bildung keine Chance, da ist faustdicker Frust, eine Arbeit die schlecht bezahlt wird, die den Lebensunterhalt nicht mehr garantiert und Hartz IV. Hat ein Ausländer Arbeit, nimmt er uns den Arbeitsplatz, lebt er von Hartz IV lebt er von meinen Steuern und es geht es ihm besser als einem schlecht bezahlten Polizisten, der für ihn bei Gefahr den Kopf hinhalten soll. Rechtes Gedankengut findet sich längst unter den Gebildeten, keine Seltenheit und wird kräftig durch die Politik gefördert.
Die Unterschicht ist im Sprachgebrauch angekommen, die Medien bedienen sich ihrer. Die Grenze ist scharf gezogen, zwischen oben und unten verläuft ein tiefer unüberbrückbarer Graben, auf der Kante balanciert halsbrecherisch die Mittelschicht.
Ich arbeite, so tönt es, aber 345 Euro wie Hartz IV Empfänger, habe ich im Monat nicht zur Verfügung. Das ist natürlich eine Milchmädchenrechnung. 345 Euro sind nicht fürs Vergnügen und zum Ansparen gedacht, leider ein Bild, dass sich den Arbeitenden aufdrängt und herhalten muss für seinen Frust, denn vielmehr bleibt ihm nach Abzug seiner Festkosten auch nicht übrig.
Ausgleich schafft nur eine Grundsicherung für alle und wer arbeitet hat eben mehr. Das wäre Gerechtigkeit. Oder?