So skandierten circa 200 Vietnamesen letztes Wochenende in Berlin vor der chinesischen Botschaft. Anlass: China hatte Anfang Dezember zwei weitgehend, unbewohnte dafür ziemlich ölreiche Inselgruppen im Südchinesischen Meer unter seine Verwaltung gestellt. Bisher war der Status der Inseln nicht ganz klar. Dagegen protestieren weltweit nun die Vietnamesen: „Die Inseln gehören seit Jahrtausenden zu Vietnam, unsere Vorfahren haben dafür gekämpft und nun okkupiert sie China und wir sehen kampflos zu. Unsere einheimische Fischerei wird darunter leiden, die Expansionspolitik China ist eine Bedrohung des Weltfriedens“.
Nicht oft, dass Vietnam in den Schlagzeile erscheint, aber wenn es um Öl geht und vietnamesischen Demonstrationen, ist dies eine Meldung der Presse wert. Andererseits ist die Fischerei in Vietnam nicht nur ein Exportmittel, sondern sichert den bescheidenen Lebensunterhalt der Fischer.
Schon komisch, dass gerade in diesen Tagen mir Vietnam ganz nahe kam, sozusagen lukullisch über die Zunge zur köstlichen Erfahrung wurde.
Einen Fisch wie ich ihn seit Jahren nicht mehr gekostet habe, er zergeht fast wie eine Praline im Gaumen und lag als Sonderangebot in einem SB-Markt. (Kilo ca. 3.50) Pangasius heißt er und kommt aus Vietnam. Bei der Masse glaube ich nicht, dass der kleine Fischer in aus seinem Netz holt. Wahrscheinlicher ist, dass in kürzester Zeit derselbe Raubau betrieben wird, wie mit dem Viktoriabarsch geschehen. Zu einem Spottpreis wird diese Köstlichkeit von Pangasius-Fisch auf den Markt geworfen.
Wenn das kein Politikum nicht nur für Vietnamesen ist. China sieht da schnell seine Chance und schlägt zu.