Schmale Gesichter sind es, ernste, fast ausdruckslose Augen. Sie begegnen uns im Stadtbild täglich in öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn sie aus der Schule strömen, mit dicken schweren Ranzen auf dem Rücken und nach einem Platz suchen, Kinder die wir in die Welt gesetzt haben und die, von den Errungenschaften unserer Zivilisation profitieren sollten...
So eine Kleine setzte sich auf den leeren Platz im Bus neben mich, auf die Sitzkante, der Rucksack blieb auf dem Rücken. Beim nächsten Halt, stieg ein älterer Herr ein und schnell wie eine Feder flog die Kleine vom Sitz um ihm Platz zu machen, hörte nicht mein „bleib sitzen“, es gab genügend freie Plätze. Schätze, sie hatte da schon so ihre Erfahrungen.
In einem Plattenbaubezirk Berlin gibt es die „Arche“ ein ehemaliges Schulgebäude wurde umgebaut in Privatinitiative und von Spendengeldern, um nach der Schule Kindern unentgeltlich ein warmes Essen zu geben. Inzwischen kommen 250 Kinder täglich. Bringen ihre kleinen Geschwister gleich mit und so manche 3ährige jongliert ihren vollen Teller zu einem Tisch.
Vielleicht geht es nicht anders, schöner wäre, Töpfe und Schüsseln ständen darauf, so erinnert es an Armut, anstehen, Essen fassen.
Der „Stern“ berichtet in seiner neuen Ausgabe darüber. Diese Kinder sind nicht die Ausnahme. Die „Arche“ ist die Ausnahme.
Unsere Politik ist nicht in der Lage die Situation der betroffenen Kinder zu ändern, im Gegenteil, Bemühungen in anderen Bezirken ähnliche Einrichtungen zu gründen, torpedieren sie mit Amtsdeutsch.
Abgesehen davon, ob die Eltern nicht können, nicht wollen, wir dürfen nicht zulassen, dass eines dieser/unserer Kinder hungert, keinen Platz zum Spielen und keine Freunde hat.
Ich erwarte von jedem Bezirksbürgermeister, dafür Sorge zu tragen, dass in seinem Gebiet keine Kinder hungern und er diesen ehrenamtlichen Initiativen den Weg frei macht. Eine Schande, Kinder jetzt schon in eine Zweiklassengesellschaft zu drängen. Für die seelische Gesundung sind Eltern zuständig, wir können für die leibliche sorgen.