Und wenn ich zehnmal schwöre, über diese Wahl schreibe ich nicht, werde ich eben zehnmal wortbrüchig. Nicht, dass es spannender würde, aber interessanter und ehrlicher allemal sind die Ergebnisse der Landtagswahlen.
Kluge oder nur populistische Kommentare füllen jetzt die Blätter, Journalisten sind aus dem Sommerloch zurück und brauchen Honorare. Lesen werden sie eh nur die, die längst eine Meinung haben. Doch gestern bei „Maischberger“ konnten wir ein wenig hinter die Kulissen der Politik schauen, erfreulicherweise, denn da saßen die, die nicht mehr dabei sind, die nicht mehr korrumpiert werden müssen, aber wissen wie es geht. Sie attestieren, dass das Volk nicht so dämlich ist, wie Politiker mit Tunnelblick, so gerne glauben wollen, sich vehement weigern, anzunehmen, niemand interessiere ihr Tun. Es wird sehr wohl registriert, wie die Landtagswahlen jetzt bewiesen haben. Höchst erfreulich, wir sind auf einem guten Weg, denke ich. Andererseits schauen wir fassungslos, wie sich Steinmeier und Münte gerieren, das ist eine Schande, beklatschen sich selbst, als ob sich das Volk nicht gerade gegen sie entschieden hätte. Sie treiben mit ihrem Hochmut das alte Schlachtschiff SPD steuerlos in den Untergang. Jetzt wird das schnittige Schnellboot, Die Linke, die Hilfseile auswerfen und die SPD aufrichten, wenn sie denn klug genug ist, aufzufangen. Oder sie tümpelt mit dem schwer steuerbaren Schlachtross CDU, in eine weitere Koalition, unfähig für Neuerungen. Zum Gegensteuern ist es zu spät. Andere Schiffe, um in diesem Bild zu bleiben, ausgerüstet mit allen Reparaturmaßnahmen und dem Willen sie einzusetzen, werden sie überholen. Vorsicht ist geboten, von rechts kommt ein altes Wikingerschiff bereit zu entern. Das FDP-Schiff, hochglanzpoliert und herausgeputzt mit blockiertem Navigationssystem, hält sich bereit, egal auf welcher Seite einzugreifen, grimmig verfolgt von einem Schiff mit grünen Segeln. Zu hoffen ist, dass dies alles nicht nur ein Sturm im Wasserglas wird, sondern die Wellen einiges morsche auf Grund setzt.